Musik Nachrichten
Joanne Robertson – Blurrr

Joanne Robertson – Blurrr

      Ein Album, das von zurückhaltender Schönheit lebt...

      22 · 09 · 2025

      Joanne Robertsons Werkkatalog liebt das Zurückhaltende und umarmt das Gedämpfte. Die in Glasgow lebende Musikerin ist auch Malerin, und ihrer Arbeit haftet ein kraftvoller, sehr visueller Aspekt an – die skizzenhaften Klangtupfer erinnern häufig an Kohlezeichnungen, so spartanisch wahrhaftig sind sie. „Blurrr“ – was für ein visueller Bezugspunkt, oder? – ist ihr zweites Album bei AD 93, ihr sechstes insgesamt, und man darf wohl sagen: bisher ihr wirkungsmsvollstes.

      Improvisatorische Beschwörungen: „Blurrr“ besticht durch die Spannung zwischen freiem, denkendem Kreativsein und formalerem Songwriting. Ideen reiben sich am Rand ihres Umfelds und drohen, in Klangwolken auszubrechen. Der gedämpfte Opener „Ghost“ gibt den Ton vor – man neigt sich zum Stereo hin, der zurückhaltende Ansatz erzeugt eine stille Intensität.

      „Why Me“ wirkt so zart wie ein Spinnennetz, während die leichten barocken Verzierungen in „Friendly“ an Jessica Pratts jüngere Arbeiten erinnern, wenn auch mit einem eindeutig DIY-Touch.

      Als Künstlerin, die tiefgehende Verbindungen in der britischen Avantgarde geknüpft hat, wird Joanne Robertson hier bei mehreren Tracks von Oliver Coates begleitet; der Londoner Künstler unterstützt bei Produktion und Arrangements. „Always Were“ ist außerordentlich bereichernd, während „Gown“ eine federleichte Schönheit besitzt.

      „Doubt“ ist einer der formaleren Tracks hier und vielleicht der feinste Moment aus Joanne Robertsons Partnerschaft mit Oliver Coates – Dream Pop auf schlanke Opazität reduziert, mit hymnischer Qualität.

      Abschließend mit dem strahlenden „Last Hay“ ist dies kein Album, das man leichtfertig übergehen sollte. Das Protzige meidend, verlangt „Blurrr“ förmlich danach, aufmerksam gehört zu werden, im Bewusstsein, dass jeder Moment zählt. Ein gedämpftes Juwel: Joanne Robertsons Zurückhaltung lässt „Blurrr“ neue Höhen erreichen.

      8/10

      Worte: Robin Murray

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