Die erweiterte Ausgabe ihres Debüts ist ein atemloses Pop-Wunder...
08 · 12 · 2025
Das typische Zugabenprogramm eines Künstlers beschert uns drei weitere Songs, bevor die Bühnenzeit vorbei ist. Aber JADE, die immer dazu neigt, über das Erwartete hinauszugehen, lieferte uns letzten Freitag via Streaming acht weitere Songs als Erweiterung ihres Debüt-Soloalbums ‚THAT’S SHOWBIZ, BABY!‘.
Die zweite Scheibe des Projekts ist deutlich stimmiger als die erste und zeigt JADEs wachsende Beherrschung ihrer eigenen Pop-Identität. Die Tracks wirken weniger wie eine ‚Bonus‘-Beigabe und mehr wie eine verfeinerte zweite Version ihres ursprünglichen Releases.
‘THE ENCORE’ trieft vor Pop-Sensibilitäten der frühen 2000er, während die ehemalige Little-Mix-Ikone in der Vergangenheit kramt, um ihren Sound zu kuratieren. Die Lead-Single ‚Church‘ klingt, als stamme sie direkt von MTV, mit ihrer frischen Mischung aus verführerischen, reduzierten Momenten und explosiven Beats. Vieles der zusätzlichen Trackliste folgt diesem Stil und setzt auf Nostalgie, indem ältere Pop-Tropen neu verwendet werden. Das verleiht dem Projekt eine neue Langlebigkeit, da sie sich von Mikrotrends und Soundbites abwendet und stattdessen das volle Spektrum ihrer Kunst zeigt.
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Die B-Seite folgt dem oberen Teil, indem sie ebenfalls auf Gastbeiträge verzichtet — eine gezielte Entscheidung, die Sinn macht, wenn man bedenkt, wie lange sie die Bühne geteilt hat. Selbst mit ihr als alleiniger Stimme erlaubt JADE musikalische Variation durch eine Mischung aus Stimmeffekten und akustischen Arrangements, die ihr ermöglichen, ihr Spektrum zu zeigen und diesem neuen Werk die texturale Tiefe ihrer kollaborativen Vorgänger zu verleihen.
Auch wenn der Ton größtenteils beschwingt ist, gilt das nicht für alle Texte. Songs wie ‚This Is What We Dance For‘ und ‚Tar‘ zeigen die Pop-Prinzessin im Ringen mit negativen Gedanken („Angst ist verdammt verrückt“ / „Schlechte Gedanken kleben an mir wie Teer“). Der Kontrast zwischen emotionaler Tiefe und glänzendem Pop ist schroff, macht sie uns aber nur sympathischer, da wir ihre nachvollziehbare Ehrlichkeit über Zustände schätzen, die uns alle betreffen.
Insgesamt ist JADEs Nachfolger ein selbstbewusster und vielseitiger Triumph. Während ‚THAT’S SHOWBIZ, BABY!‘ etwas unausgewogen war, glättet ‚THE ENCORE‘ die Falten, während die Angel Of The North wirklich zu sich selbst findet.
8/10
Text: Zahra Hanif
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Die übliche Zugabe eines Künstlers beschert uns drei weitere Songs, bevor die Bühnenzeit zu Ende ist. Aber JADE, die immer gerne noch einen drauflegt, spielte acht.