Musik Nachrichten

Die besten Filmsoundtracks 2025

      Ein Kinobesuch ist 2025 eine der wenigen Möglichkeiten, wirklich abzuschalten – Handys werden stummgeschaltet, die Außenwelt kann warten, und für zwei Stunden (oder mehr) können wir uns der Erzählung auf der Leinwand hingeben. Das Wachstum und die Weiterentwicklung von Filmmusiken hat dies nur noch verstärkt – Künstler wie Nick Cave und Warren Ellis haben daraus regelrechte Schattenkataloge geschaffen, die Filmwelt greift einige der besten Musiker der Gegenwart.

      Im Rückblick auf eine weitere Runde um die Sonne wählt CLASH-Autor Richard Bowes die besten Filmsoundtracks des Jahres 2025 aus.

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      28 Years Later

      Anders als der Film selbst (der von der Kritik zerrissen wurde) ist Young Fathers’ Score zu „28 Years Later“ eindringlich und unvergesslich; roh, ursprünglich und emotional aufgeladen ist die Musik zentral für die Atmosphäre des Films.

      Nachdem er bereits bei „T2 Trainspotting“ mit ihnen zusammengearbeitet hatte, wählte Regisseur Danny Boyle das Trio aus Edinburgh wegen seines unverwechselbaren Sounds, und die Band liefert ihre charakteristischen donnernden Percussions, abrasive elektronische Schreie und höhlenartige Texturen, die an Schüsse und Warnsirenen erinnern. Als Kontrast zur Dunkelheit werden die Brutalität mancher Stücke durch andere Momente mit weitläufigen, warmen Orchesterpassagen ausgeglichen, die Tiefe und Menschlichkeit hinzufügen.

      Der Kontrast zwischen Chaos und Schönheit verstärkt die Wirkung der Filmmusik, doch am Film selbst bleibt das Urteil vorbehalten, bis der nächste Teil der Reihe im Januar erscheint.

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      One Battle After Another

      Bevor Radiohead im Herbst ausgewählte Städte im Sturm eroberten, spielte Jonny Greenwoods Score für „One Battle After Another“ eine entscheidende Rolle bei der Formung der wilden Energie und emotionalen Bandbreite des Films. Eindrücklich belegt er damit, dass seine musikalische Fingerfertigkeit weit über die Gitarre hinausreicht: seine Musik vereinte treibende Percussion, schräges Klavier, angespannte Rhythmen und weitreichende Synthesizer. Zusammen schufen diese Elemente eine unruhige, expressiv geladene Klanglandschaft, die die ängstlichen Gemütszustände der Figuren widerspiegeln sollte.

      Für langjährige Fans gab es Anklänge an Radiohead, gleichzeitig blieb Greenwoods typischer, dissonanter Unruhe erhalten. Da das Warten auf ein neues Album seiner Band ins zehnte Jahr geht, machten diese Klänge die Tage erträglicher.

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      A Complete Unknown

      Ist es Sakrileg, solch eine klassische Sammlung von Songs neu einzuspielen, mit dem Hauptdarsteller als Sänger? Nun, ja — aber wenn es im selben Geiste für einen Film geschieht, der stolz auf seine ästhetische Genauigkeit war, kann man Zugeständnisse machen.

      Und welch eine Sammlung von Songs. Während die tatsächliche Qualität des Soundtracks dem Urteil der Hörer überlassen bleibt, sind die enthaltenen Lieder ohnegleichen. Von den 23 enthaltenen Titeln sind mindestens zehn weltweit bekannt.

      Interessanter Fakt: Die alternativen Versionen von „Blowin’ in the Wind“ und „The Times They Are a-Changin’“ sind den früheren Fassungen Dylans entnommen.

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      Deliver Me from Nowhere

      Siehe oben, nur dass statt Dylans Klassikern Songs wie „Born to Run“ und „Nebraska“ stehen. Auch dieser Film erhielt gemischte Kritiken, doch die Rezensenten lobten schnell Jeremy Allen Whites leidenschaftliche und verletzliche Interpretationen der kargen, akustischen Stücke aus der „Nebraska“-Ära. Es ist eine schwere Aufgabe, Springsteens Mantel zu übernehmen (er wird nicht ohne Grund „The Boss“ genannt), doch Allen White gelingt es gut, den ikonischen Songs gerecht zu werden.

      Verwandt: Deliver Me From Nowhere beleuchtet Bruce Springsteens dunkelstes Kapitel

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      Caught Stealing

      IDLES spielten den Score für diesen Darren-Aronofsky-Film, komponiert von Rob Simonsen, und trugen zudem Originalsongs bei, die verzerrte Gitarren, motorische Drums und angespannte Texturen vermischen — also im Grunde ihr Daseinszweck.

      Kein Narr, Aronofsky wollte eine „Punk“-Mentalität kanalisieren und wählte die Besten aus Bristol persönlich aus; dementsprechend spiegelt der Soundtrack das Thema Chaos des Films perfekt wider. Highlights sind das explosive „Cheerleader“, das Einsamkeit und Desorientierung exzellent einfängt; das volatile, mit Breakbeats durchsetzte „Rabbit Run“ und das schmutzige, trip-hop-getönte „Coper“. Ein weiterer wichtiger Schritt in der fortlaufenden Entwicklung von IDLES; man vermutet, dass dies ein perfekter Übergang zwischen 2024s „Tangk“ und dem sein wird, wohin sie auf ihrem kommenden sechsten Album steuern.

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      Worte: Richard Bowes

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