Musik Nachrichten
Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025

Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025

      Der Bankfeiertag im Mai markiert den inoffiziellen Start der Festivalsaison in Großbritannien – und während die Schlagzeilen möglicherweise von Radio 1s Big Weekend oder Neighborhood Weekender dominiert werden, braut sich auf Tyneside etwas ganz Besonderes zusammen.

      Jetzt im dritten Jahr erweckt A Stone's Throw North Shields zum Leben und verwandelt Bars, Märkte und Social Clubs in provisorische Veranstaltungsorte mit einer gemeinsamen Mission: aufstrebende Talente zu fördern. Während eine Handvoll schwerer Buchungen auf der Rechnung stehen, liegt das Herzstück des Tages in der Entdeckung – in einem umfunktionierten Raum in einen neuen Lieblingsact zu stolpern, ein Bier in der Hand, Regen trocknet nur auf Ihrem Mantel. Und vom ersten angeschlagenen Akkord an gibt es viel zu entdecken.

      

      Salt Market Social ist bereits in vollem Gange, als Pit Pony den Tag mit einem flaumigen, wilden Set eröffnet. Ihr Punkrock knirscht mit Schwung, und Jackie Purvers kernige Vocals reißen durch den industriellen Hall. Das North Shields Quintett ist auf heimischem Boden, und das zeigt es. Bald darauf, gleich auf der anderen Seite des geschäftigen Food Courts, kämpft sich Robyn McLeod mit Anmut und scharfem Witz durch Geschwätz. Bewaffnet mit nur einer Akustikgitarre und einer pinkfarbenen Discokugel-Ästhetik tragen ihre Lo-Fi-Indie-Grooves überraschenden Biss. "Hier geht es um reiche Leute, die so tun, als wären sie es nicht", grinst sie früh, bevor sie sich dem Anti-Krypto-Slowburner "Gott ist ein Mann" zuwendet. Ein fesselnder Newcomer, der etwas zu sagen hat und es mit einer solchen Überzeugung liefert, dass man nicht wegschauen kann; "Ich drehe derzeit Burger um, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, also wenn du mich berühmt machen könntest, würde ich es begrüßen", scherzt sie. Der sanfte Humor, der sich in schwierigen oder unsicheren Zeiten bewahrt, scheint den Geist ihrer Arbeit einzufangen.

      —

      

      —

      Innerhalb der unterirdischen Grenzen von 'The Engine Room' gibt Nadia Kadek aus Norfolk ihr Nordostdebüt in einem Raum voller früher Pints und Hintergrundgeräusche — aber in dem Moment, in dem sie beginnt, legt sich eine Stille. Ihre Anwesenheit ist leise und doch gebieterisch, nur mit einem Mikrofon, einer Akustik und einem Tresor unveröffentlichter Songs bewaffnet. Unter ihnen sticht 'Fathers' hervor: ein roher interner Dialog, der untersucht, wie sich das Leben verändert hätte, wenn ihr indonesisches Erbe eine größere Rolle gespielt hätte. Es ist intim, berührt und bleibt lange nach. Während es klar ist, dass dieses Projekt leise Gestalt angenommen hat, markiert ihre Debütsingle 'Feeling It All', die diese Woche veröffentlicht wurde, einen kraftvollen ersten Schritt.

      

      Newcastles eigene Indie-Rocker Porcelain kommen in den gleichen Raum und bieten mit ihrem Full-Band-Sound eine erhebendere Energie. Tracks wie 'Escape Route' haben einen sanften, glückseligen Ton, der sie von Zeitgenossen wie Corella, Overpass oder Royston Club unterscheidet, obwohl sie das gleiche Potenzial für den Status einer Indie-Hymne haben. Noch früh auf ihrer Reise und mit einem kurzen, aber auffälligen Set glänzen sie vielversprechend auf einer rohen, intimen Bühne.

      Cherry Blur bringen eine fröhliche Jazz-Soul-Pop—Fusion zu "Salt Market" - oder, wie sie es ausdrücken, "das beste weiße Rauschen des Tages." Kühle, nudige Gitarren, ein kühnes Saxophon und eine zu Recht selbstbewusste Frontfrau hauchen ihrem aufgenommenen Material frisches Leben ein. 'Cool About It' ist schon ein Bop, aber auf der Bühne verwandelt es sich in einen ausgewachsenen Groove. Als das unveröffentlichte 'Patience' landet, beugt sich die Menge vor, Getränke setzen sich und die Hüften lockern sich. Die Band hat eindeutig einen Riesenspaß und es ist unmöglich, nicht mitzugrinsen.

      —

      

      —

      Über Balanceakt wurde wenig ungesagt gelassen - die lebhafte Gruppe hat bereits mit einer Debüt-EP, einer ausverkauften Headliner-Tour und aufrührerischen Festival-Slots große Auszeichnungen erhalten. Die Energie bleibt, obwohl sie sich leicht verschiebt, wenn die jetzt fünfköpfige Band einen Keyboarder begrüßt und bekannten Favoriten eine neue Ebene hinzufügt, während das Kerntrio wie immer liefert. Sänger Kai Roberts ist ein fesselnder Frontmann, der selbst in einfachsten Posen animiert ist, aber die Band ist weit mehr als nur hübsche Gesichter. Ihr Indie-Pop wagt sich mit neuem Material in launischeres Terrain, und die jüngste Single 'Scar' signalisiert eine neue Ära und wird zum Highlight des Sets — Bassist Davids Falsett betont wunderschön Kais Verse. Sie spielt die Theremin-Länder so gut wie immer und beweist, dass ihre gehypten Anfänge keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigen.

      Auf der grandioseren Spielstätte spielt Katy J Pearson den Theatersaal der Börse 1856 und bezaubert trotz Fehlstart von Anfang an. Drei Alben tief, Sie ist kein Neuling, bleibt aber relevant und ansprechend wie eh und je mit Folk- und Country-Ambitionen, die auf Indie-Rock-Sensibilität basieren. Ihre wunderschönen Melodien und üppigen Arrangements fühlen sich sofort vertraut an, ohne jemals müde zu werden, und erzeugen ein natürliches Auf und Ab, das zum Mitschwingen einlädt.

      —

      

      —

      Dann Chaos. Im King Street Social Club explodieren Deadletter in Aktion, angeführt von dem unnachahmlichen Zac Lawrence, dessen predigerhafte Energie den Raum beherrscht. Ihr Debütalbum Hysterical Strength hat sie bereits zu einem der schärfsten Post-Punk-Exporte Großbritanniens gemacht, und live klatscht es noch härter. 'Mehr Hitze!', 'Credit To Treason', 'Binge' – jeder Track landet mit atemloser Wucht. Mit billigem Lager und einer großen Tanzfläche gedeihen die Post-Punker.

      Wenn Deadletter die frische Avantgarde des Genres sind, bleibt Shame seine verwitterten Propheten — die auf biblische Weise ankommen, um die Bühne als die ultimativen Headliner von heute zu beanspruchen. Frontmann Charlie Steen taucht aus einer Rauchwolke als hemdloser Pfarrer auf und beherrscht sofort den Raum mit einer anarchischen Energie, die zu gleichen Teilen Prediger und Provokateur ist. Wie ein chaotischer Prediger klettert er über die Menge und zündet mit unerbittlicher Intensität Gruben an. Die Band zerreißt ihre Diskographie mit drei Alben mit furioser Präzision — 'One Rizla', 'Born in Luton', 'Adderall' - jeder Track liefert ein vorheriges Kapitel mit viszeraler, kathartischer Kraft. Die Menge singt jeden Text lauter zurück, als die Lautsprecher es schaffen, und die Sicherheit bemüht sich, die Welle der Crowdsurfer einzudämmen, die auf die Barriere zustürmen. Als Charlie selbst auf die Menge klettert, ist klar, dass Shame nach drei Alben kein Gramm ihres rohen, rebellischen Feuers verloren haben. Es ist Chaos auf die bestmögliche Weise und ein Beweis dafür, dass die schärfsten Stimmen des Postpunks immer noch mit brutaler Kraft schwingen.

      —

      

      —

      Mit nur noch wenigen Sets zum Abschluss des Abends, gibt es einen besseren Abschluss als mit Lizzie Esau? Im oberen Raum der örtlichen Bar Three Tanners Bank gießen die Indie-Rockerin und ihre eng verbundene Band jede Unze Energie in ein Set, das als eines ihrer bisher stärksten gilt, eine Behauptung, die nicht leicht fällt. Nach einer Oktober-EP mit der jüngsten Single 'Bugs' baut Lizzie schnell eine beeindruckende Diskographie auf — die einzige Herausforderung besteht jetzt darin, sie für eine Setlist einzugrenzen. Mit ausgestreckten Flügeln liefert sie das dramatische 'Impossible + Strange', den frühen Favoriten 'Bitter Weather' und das unveröffentlichte'A Day In the Life', dessen tanzbarer Refrain unbestreitbar ansteckend ist. Nur wenige Künstler im Nordosten arbeiten härter oder besser als Lizzie Esau, und als sie von der Bühne tritt, hat ein Steinwurf ihre Botschaft unmissverständlich klar gemacht.

      In einer Musikindustrie, die zunehmend von Künstlern der Arbeiterklasse abgeschottet ist, erinnert ein Steinwurf daran, was passiert, wenn Gemeinschaft, Kreativität und reine Transplantation aufeinander prallen. Es ist nicht nur ein Festival - es ist eine Lebensader. Ein Raum für Stimmen, die oft übergeschrien werden, und für Geschichten, die das Mikrofon verdienen. Du kommst wegen der Bands, die du kennst. Du bleibst für die, die du noch nicht hast.

      —

      

      —

      Wörter: Finlay Holdenfotografie: Will Gorman // @willgormanphoto

      —

      

      

      

      

       Begleiten Sie uns auf WeAre8, während wir dem globalen kulturellen Geschehen unter die Haut gehen. Folgen Sie dem Clash Magazine HIER, während wir fröhlich zwischen Clubs, Konzerten, Interviews und

       Fotoeintragfäden. Erhalte Einblicke hinter die Bühne und einen Einblick in unsere Welt, während sich der Spaß und die Spiele entfalten.

Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025 Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025 Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025 Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025 Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025 Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025

Andere Artikel

Kanadische Hardcore-Gruppe Pig Pen entfesselt 'tollwütigen Strand'

Kanadische Hardcore-Gruppe Pig Pen entfesselt 'tollwütigen Strand'

Die kanadische Hardcore-Gruppe Pig Pen hat ihre neue Single 'Rabid Beach' veröffentlicht. Die Band wird von der Underground-Legende Matty Matheson angeführt, und ihr Debütalbum

PARADE kündigen neues Mixtape 'Lightning Hit The Trees' an

PARADE kündigen neues Mixtape 'Lightning Hit The Trees' an

Das Kreativkollektiv PARADE hat Pläne für das neue Mixtape 'Lightning Hit The Trees' geteilt. Die achtköpfige Gruppe gruppierte sich zunächst um Brighton,

Livebericht: Scherenschwestern – Die O2 Arena, London

Livebericht: Scherenschwestern – Die O2 Arena, London

"Ich weiß, was Sie alle denken", sagte Jake Shears zu The O2. “Es ist unglaublich ... wie wenig wir gealtert sind!" Zwanzig Jahre nach ihrem Debütalbum und

lavender Shine auf dem neuen Album 'we're having a barn dance'

lavender Shine auf dem neuen Album 'we're having a barn dance'

Das Londoner Paar Lavender hat das neue Album 'we're having a barn dance' vollständig veröffentlicht. Das Duo - Oskar Rice und Adam Jackson - kennen sich seitdem

Joe & The Shitboys unterschreiben bei Alcopop! Aufzeichnungen, Neue Zusammenstellung bestätigen

Joe & The Shitboys unterschreiben bei Alcopop! Aufzeichnungen, Neue Zusammenstellung bestätigen

Joe & The Shitboys haben bei Alcopop unterschrieben! Aufzeichnungen und Pläne für eine neue Zusammenstellung. Die Band stammt von den Färöern und ist Kulthelden

Nächste Welle #1135: Bleichlabor

Nächste Welle #1135: Bleichlabor

Wie geht es nach einem gefeierten Debütalbum weiter? Für vierköpfige Lieferanten von Indie 'Sad Core' Bleach Lab ist die Antwort ein Fokus auf das Schreiben von Herzen

Livebericht: Ein Steinwurf Festival 2025

Der Bankfeiertag im Mai markiert den inoffiziellen Start der Festivalsaison in Großbritannien – und während die Schlagzeilen von Leuten wie Radio 1s Big dominiert werden könnten