Ein selbstbewusstes, exuberantes Album...
09.07.2025
Wie jede Indie-Rock-Band des letzten Jahrzehnts kehren Wet Leg mit einer leichten Erwartungshaltung zurück, nachdem ihr wild erfolgreicher Erstling, der ihnen drei Grammys und zwei BRITs einbrachte. Doch anstatt ihren Sound neu zu erfinden, haben die fünf Musiker von der Insel Wight geschickt auf ihren Stärken aufgebaut und alles, was sie bei ihrem Debüt 2022 zu einer erfrischenden Präsenz machte, verstärkt statt radikal verändert. Das Ergebnis ist ein selbstbewusstes, euphorisches Werk, das ihren Status als eine der markantesten musikalischen Stimmen Großbritanniens festigt.
Während der unartige Geist der Band und die verspielte, schelmische Gesangsart zentral bleiben, ist eine deutliche Erweiterung in thematischer Tiefe und musikalischer Textur zu erkennen. Dieses zweite Werk wird durch eine neu gewonnene Bereitschaft angetrieben, emotionale Verletzlichkeit zu erforschen, insbesondere in Form von Liebesliedern, ein Terrain, das Mitbegründerin Rhian Teasdale einst mit Skepsis betrachtete. Hier aber verleihen Wet Leg ihrem nun typischen sarkastischen Blickwinkel eine scharfe, doch treffende Note.
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„CPR“ verbindet freche Vocals („Ist es Liebe oder Selbstmord?“) mit abgehackten Gitarren und prägnanter Percussion. Die Lead-Single „Catch These Fists“ ist ein kinetischer Knall aus Dance-Punk-Glanz – ein tanzendes Groove-Rad und ein springender Bass schaffen Raum für Teasdales köstlich nüchternen Vortrag. Elektrisierend und kämpferisch, war es eine ausgezeichnete Wahl für einen Comeback-Song. „Davina McCall“ ist wehmütig und verträumt, mit Falsett-Gesang, der in Popkultur-Begriffen Treue verspricht („Ich werde dein Shakira, whenever wherever“). Im Gegensatz dazu sprüht „Pond Song“ vor euphorischer Rock-Energie (bestimmt ein Live-Favorit), während „Pokemon“ im Stil der 80er-Ballade schimmert, wie eine träumerische Roadtrip-Hymne von der Isle of Wight nach Tokio.
Auch neue Texturen sind zu entdecken, etwa bei dem rauen „Pillow Talk“, das industrielle Gitarren und eine elektro-motorische Antriebskraft aufweist. Ansonsten zeigt die Band ihre exzentrischen Muskeln: „U And Me At Home“ knistert vor discordantem Charme und einem kathartischen, schreienden Refrain, während „Jennifer’s Body“ rau und gespannt wirkt. „Mangetout“ kombiniert kokette, luftige Gesangspassagen in den Versen mit einer harten, abrupten Wendung im Refrain („Get lost forever“), während bei „Don’t Speak“ die Vocals fast unhörbar sind, fast übertönt von einer Kakophonie aus knurrender Americana.
Unter der laufenden Leitung des Produzenten Dan Carey reagieren Wet Leg auf jeglichen Druck mit beruhigender Unverschämtheit. Es war nichts kaputt, also wurde auch nichts repariert – alles bleibt prägnant, ohne den angeborenen Spaß zu verlieren. Schlagkräftiger, hübscher und spielerisch perverser wird „Moisturizer“ zweifellos helfen, Wet Leg ihren Platz als eine der einzigartigsten britischen Bands zu sichern. Erwartungen hin, doch das ist egal.
8/10
Worte: Richard Bowes
Auf dieses hören? Hier tiefer eintauchen: Wire, Sparks, The Breeders
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