Die Fortsetzung von ‘SWAG’ ist eine von Liebe gezeichnete Schinderei mit vereinzelten Momenten stiller Verzückung und Inspiration.
08 · 09 · 2025
Nur zwei Monate, nachdem er vielleicht sein bisher gelungenstes Werk veröffentlicht hatte, kehrte Justin Bieber letzte Woche zurück, um eine prall gefüllte Fortsetzung abzuliefern. Das roséfarbene ‘SWAG II’ klingt angenehm und harmlos, behält das ausgewaschene RnB-Gefühl seines Vorgängers bei und ist größtenteils von derselben Supergruppe von Produzenten geprägt, die am ersten Album gearbeitet hat: !DubMagic!, Hurricane Chris, Benjamin selbst, Dijon, Carter Lang, Mike Will Made It, Buddy Ross, Daniel Chetrit, Mk.gee und Dylan Wiggins.
Während ‘SWAG II’ das taufrische, spätsommerliche Gefühl von ‘SWAG’ widerspiegelt – eine diaphane Qualität, die laue Liebeslieder für eine Fahrt am Strand umreißt – ist diese Fortsetzung entschieden weniger trüb. Ein Großteil des Albums dreht sich um Treue. Nehmen Sie ‘I THINK YOU’RE SPECIAL’: verziert mit kleinen Details verstärken Biebers und Tems’ subtile, fließende Harmonien die Zärtlichkeit eines Songs, der nur noch wenige Bekundungen davon entfernt ist, in sirupartige Sentimentalität überzuschwappen.
Andernorts untermalt das programmierte Folkstück ‘MOVING FAST’ mit seinem allmählichen Aufbau von Perkussion und geloopten, leicht verstimmten Gitarrenläufen eindrücklich die Art und Weise, wie Biebers Frau Hailey sein rasantes Leben stabilisiert hat; das dämmernde Breakbeat-Gewühl von ‘SAFE SPACE’, ein seltener Funke gegen Ende, kehrt die Rollen um, indem Bieber sich als ihr Schutzraum präsentiert.
Diese Momente liebenswerter Inspiration und Einsicht sind rar gesät. Im Morast eines Albumerlebnisses, das Bieber als temperamentvoll und vielschichtig darstellen soll, erhält man stattdessen einen Künstler, der sich verzettelt: anonym, distanziert, viel zu oft schwadronierend über eine aufgeblähte Laufzeit. Biebers Predigten über Kameradschaft, das Trugbild von Prominenz und seine anhaltende Beziehung zum Christentum (der gesprochene Abschluss ‘STORY OF GOD’ ist eine gewagte Entscheidung) gehen in einem Nebel unter, aus dem der Hörer sich nicht herausarbeiten kann.
Als Ganzes betrachtet ist das 23-Track-Album ‘SWAG II’ ein Mittel, die Streaming-Charts für den Rest dieses Jahres und darüber hinaus zu monopolisieren. Woraus ein leidenschaftliches Projekt hätte entstehen und zu einem gestrafften Ganzen verdichtet werden sollen, wirkt nun wie eine Finte, allgegenwärtig zu sein. Angesichts der beiden langatmigen Begleitalben und mit weiterer neuer Musik, die in naher Zukunft versprochen wird, bleibt die Frage: Kennen wir Justin Bieber wirklich? Und haben wir die Zeit?
6/10
Text: Shahzaib Hussain
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