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Live-Bericht: Chanyeol – National Convention Hall, Yokohama

Live-Bericht: Chanyeol – National Convention Hall, Yokohama

      Zur Unterstützung seines japanischen Solo-Debütsalbums ‚HIBI‘ begab sich Chanyeol auf die ‚The Days‘-Japan-Tour, die mit einem Headliner-Auftritt in der National Convention Hall des Pacifico Yokohama endete.

      Chanyeol erlangte Bekanntheit als Mitglied von EXO, einer der gefeiertsten und einflussreichsten K‑Pop-Gruppen der Geschichte. In den letzten Jahren sorgte er außerdem als Schauspieler in K‑Dramen und als Solokünstler mit den Mini-Alben ‚Upside Down‘ und ‚Black Out‘ für Aufsehen.

      Vor Kurzem veröffentlichte er ‚HIBI‘, sein japanisches Solo-Debüt. In einem Interview mit The Japan Times erklärte der Künstler, er sei von seiner Liebe zum J‑Pop inspiriert worden und wolle dem Genre seine eigene Note verleihen.

      Seine Popularität und das anhaltende Vermächtnis in der K‑Pop-Szene in ganz Ostasien wurden deutlich, als 5.000 Menschen in die beeindruckende National Convention Hall in Yokohama strömten, die an Londons Southbank Centre erinnert.

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      Bevor die Hauptlichter heruntergedimmt wurden, ertönte ‚Moonlight‘ von EXO‑K, während im Saal die Leuchtstäbe des Publikums aufleuchteten. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass mindestens 80 % des Publikums Leuchtstäbe hatten; es ergab ein wunderschönes Schauspiel, als sie von einer Seite zur anderen wiegten.

      Chanyeol eröffnete das Programm stilvoll mit ‚Back & Forth‘ und ‚Black Out‘. Die Darbietung des Letzteren war besonders aufregend: Er begann das Lied auf einer Akustikgitarre, und als die Bühnenlichter verdunkelten, wurde seine Gitarre getauscht und er spielte virtuos E‑Gitarre.

      Es dauerte nicht lange, bis die Energie in der Halle förmlich knisterte und die Stimmung im Publikum spürbar war. Offenkundig nährte sich Chanyeol ebenfalls von dieser Energie, denn er schien auf der Bühne in seinem Element zu sein.

      Eine kurze Anmerkung zum allgemeinen Konzerterlebnis in Japan: Es war erfrischend zu sehen, wie das Publikum im Moment aufging, ohne auf ihre Handys zu starren. Zum größten Teil war kein Telefon zu sehen, und das schuf ein reineres und intensiveres Konzerterlebnis, das in Europa und den USA wohl eine verlorene Kunst ist.

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      Chanyeols Songs erfuhren live eine Wiederbelebung, da schwere Rockelemente in den Vordergrund gerückt wurden, besonders bei ‚Upside Down‘.

      Der Künstler verließ die Bühne während des instrumentalen Outros von ‚Nothin‘ von EXO‑SC, um der außerordentlich talentierten Band die Bühne zu überlassen, die ein gewaltiges Rock‑Solo hinlegte.

      Es zeigte sich auch eine große Vielseitigkeit im Verlauf der Show, da er die Stimmung mit Stücken von ‚HIBI‘ wie ‚Tokyo Tower‘ und dem R&B‑lastigen Track ‚Cherry‘ entschleunigen konnte.

      Während eines EXO‑Medleys sprang Chanyeol ins Publikum und bewegte sich durch den Innenraum der Arena. Er schüttelte Hände und interagierte mit den euphorischen Fans, bevor er auf die Bühne zurückkehrte und virtuos E‑Gitarre spielte, während Nebelkanonen um ihn herum gezündet wurden. Das war ein Performer auf dem Höhepunkt seiner Fähigkeiten und eine Freude zu erleben.

      Er ist ein Meister auf der Bühne und hatte das Publikum während der gesamten Show fest in seiner Hand. Das überrascht kaum jemanden, denn er tritt seit über einem Jahrzehnt mit EXO in großen Arenen und Stadien auf. Vielleicht am eindrucksvollsten war seine Fähigkeit, in seiner Zweitsprache eine Verbindung zum Publikum herzustellen: Der Südkoreaner sang, unterhielt sich mit dem Publikum und erzählte Anekdoten während der gesamten Show vollständig auf Japanisch – ohne Übersetzer.

      Chanyeols Solokarriere blühte 2025 mit der Veröffentlichung von zwei Mini‑Alben und einer Japan‑Tour auf. Doch damit ist er nicht am Ende: EXO kündigte ihr lang erwartetes Comeback mit einem Fanmeeting im Dezember an, gefolgt von der Veröffentlichung ihres achten Studioalbums im ersten Quartal 2026.

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      Text: Adam Davidson

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