Das ist etwas für die Fans. De La Soul gehören zu den meistgeschätzten Gruppen in der Geschichte des Hip-Hop, eine Band, deren Hingabe an das Handwerk kaum ihresgleichen hat. Von der Daisy Age bis zu den Native Tongues, durch ihre Experimente des 21. Jahrhunderts, haben De La Soul nie aufgehört zu unterhalten und herauszufordern.
„Cabin In The Sky“ ist vielleicht ihre größte Herausforderung. Vollendet im Nachklang des Verlusts des Gründungsmitglieds Dave Jolicouer / Trugoy the Dove im Jahr 2023, ist es ein wunderbares Album, das keine Scheu hat, große Themen anzusprechen, ohne jemals seine sonnige Stimmung zu verlieren. Zwischen Introspektion und Optimismus ausbalanciert, ist „Cabin In The Sky“ der perfekte Gruß an ihren Bruder und zugleich eine schöne Zusammenfassung von allem, was De La Soul so magisch macht.
Eröffnet mit einem Skit – man kann nicht anders, als hier an das vielgelobte Debütalbum „3 Feet High And Rising“ zu denken – folgen die Höhepunkte dicht aufeinander. Das verspielte „YUHDONTSTOP“ ist eine Ode an die Kunst, „Sunny Storms“ strotzt vor Licht, und „Good Health“ ist von Traurigkeit durchzogen.
Es gibt hier viel zu verarbeiten – 20 Tracks und 71 Minuten Musik, De La Soul tun niemandem Unrecht. Die Gastauftritte reichen von Killer Mikes Extrovertiertheit – der sicherlich seinen Traum zusammen mit Maseo und Posdnous lebt – bis zu einem kraftvollen Auftritt von Nas, dessen Label Mass Appeal diese Veröffentlichung betreut.
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Der alte Freund Q-Tip ist auf „Day In The Sun (Getting’ Wit U)“ in inspirierter Form, doch vielleicht ist die Spitze einer fließenden Vorstellung von Black Thought – „EN EFF“ wäre der Höhepunkt jedes De La Soul-Albums, früher oder heute.
Sich an der Vergangenheit zu messen ist eine Sache, doch De La Soul bleiben auf ihre aktuelle Lage fokussiert. So durchdringt der Verlust von Dave Jolicouer das Album – „Different World“ lässt die Gruppe eindringlich „wünschen, du hättest nie sterben müssen… ich weiß, du hast uns Wärme gegeben, aber ich würde lieber haben, dass du hier bei uns bist und mit uns durch die Kälte kämpfst“ sagen.
Als Zusammenfassung des Wertes ist „Cabin In The Sky“ nicht von Verlust eingeengt. Indem sie sich weiterhin herausfordern, erhält der goldene Sound von De La Soul ein frisches Update, einen Anstrich in leuchtendem Gelb. „Yours“ setzt Common gegen Slick Rick, doch das Album verabschiedet uns mit zwei exzellenten, ausschließlich von De La Soul stammenden Stücken – dem boom-bap-Titelsong und dem frechen, zugleich selbstreferentiellen „Don’t Push Me“.
Hier liegt eine Schwere von Emotionen – es endet mit „thank you, Dave“, und im letzten Jahrzehnt sind etwa ihre Tommy Boy-Master endlich online aufgetaucht – aber man muss den vollen Kontext nicht kennen, um „Cabin In The Sky“ zu genießen. Als eines der unmittelbar genussvollsten Hip-Hop-Alben, die uns 2025 geboten hat, wäre es schwer, es in puncto Unterhaltung zu übertreffen.
8/10
Text: Robin Murray
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