Ein vollständig eigenproduziertes Werk, in dem Novelist sechs messerscharfe Vocal-Tracks mit zwei Beats aus unterschiedlichen Kapiteln seines Lebens verbindet und so einen Sound formt, der Südost-Londons Rauheit, Nostalgie und Vorwärtsdrang gleichermaßen einfängt.
Ich bin damit aufgewachsen zu wissen, dass Novelist immer großartig sein würde. „10 Racks auf ’nem Vid + MwSt., Scheiße, die du nie gemacht hast.“ Von dem Moment an, in dem GRIND das Projekt eröffnet, stellt er es klar: „Bei jedem Grind, an dem ich beteiligt bin, gebe ich alles.“ Es ist eine Einstellung, die er beständig lebt und die dieses gesamte Werk einrahmt.
Dieser JDZ Media-Freestyle vor elf Jahren hat ihn nicht nur vorgestellt — er bestätigte, dass er nicht in die Grime-Szene kommt, um jemanden zu imitieren. Er kam mit einem eigenen Plan. Ein Jahrzehnt später hat er jede Ecke dieses Plans gemeistert: rappen, produzieren, mixen, komplette klangliche Universen ganz allein formen und Bühnen rund um den Globus erobern.
„AUDACITY“ erschien still im September — oder vielleicht funktionierte mein Algorithmus einfach nicht — doch in dem Moment, als ich das Balamii-Set sah, rückte das Projekt scharf in den Fokus. Das ist ein Künstler aus Südost-London, der ganz in seiner Berufung aufgeht und etwas Authentisches und Ungefiltertes aufbaut.
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Eine Zeitlang zog sich Nov aus der Lautstärke der Industrie zurück — nicht abwesend, sondern verfeinernd. Jetzt kommt er schärfer, ruhiger, überlegter zurück. An diesem Punkt nennt man ihn neben Figuren wie D Double E — nicht weil sie gleich klingen, sondern weil beide kulturelles Gewicht tragen. Künstler, deren Wirkung weit über einen Veröffentlichungszyklus hinaus nachhallt.
Was „AUDACITY“ brillant macht, ist, wie durch und durch Novelist es ist. Keine Glättung der Kanten für Playlists. Kein Trend-Hinterherlaufen. Keine Kompromisse mit seiner DNA. Einfach Grime in seiner rohsten, bewusstesten Form, gefiltert durch gelebte Erfahrung und Instinkt.
„S.O.S.“ ist der unumstrittene Kracher — diese Slap-on-Slap-Energie, die nur Nov liefern kann. Und die Verwendung von Instrumentals aus zwei verschiedenen Epochen — dem 2014er-Klassiker „Long Jon Riddim“ und 2022s „Feel the Heat“ — erzeugt eine Erzählung der Entwicklung. Man hört das Kind, das durchbrach, und den Mann, der die Klinge geschärft hat.
Dann ist da das Balamii Booth-Set — das Portal in den Geist des Albums. Nov bringt eine komplette Crew: Kibo, Shaun Sky, Reekz, Prem, Lesia, Vision Crew, Renz und MIC, sodass keine Sekunde Stille bleibt. Ein richtiges South-x-NW-Zusammentreffen. Die Session zeigt eine neue Seite von Nov: fordernd, verspielt, erfahren, gemeinschaftlich. Die Energie ist London in seinem unverfälschtesten Zustand.
Das Album selbst trägt eine dunkle Essenz und ein gangsterhaftes Mantra, aber darunter liegt eine positive, geerdete Botschaft — diese Art von innerem Code, der immer in Novs Musik war. Im Laufe der Jahre hat er daran erinnert, das Beste aus den eigenen Umständen zu machen, die Fallen zu meiden und fokussiert zu bleiben.
„AUDACITY“ zieht Parallelen zu „Boy In Da Corner“ — nicht im Sound, sondern in der Wirkung. Dieselbe Elektrizität. Dasselbe Gefühl, eine Umgebung in Echtzeit zu dokumentieren.
„WAH“ bleibt ein Highlight, mit der absolut verrückten Zeile:
„My arm is strong, I’ll embalm this don — just another guy that thinks he can’t be wrong.“
Poetisches Chaos. Schön.
Das ist ein Projekt, von dem ich weiß, dass ich es bis 2027 und darüber hinaus immer wieder hervorholen werde — etwas, das gebaut ist, um den Moment zu überdauern und immer wieder neu gezogen zu werden.
8/10
Worte: Tanz Jeyacheya
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Ein vollständig selbstproduziertes Werk, in dem Novelist sechs messerscharfe Vocal-Cuts mit zwei Beats aus verschiedenen Kapiteln seines Lebens verschmilzt und so einen Sound formt.