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Jade Street & Apple Martin finden in „Satellites“ ihre Umlaufbahn, ein schmerzlich intimer Tagtraum von Sehnsucht, Distanz und Zurückhaltung – Atwood Magazine

Jade Street & Apple Martin finden in „Satellites“ ihre Umlaufbahn, ein schmerzlich intimer Tagtraum von Sehnsucht, Distanz und Zurückhaltung – Atwood Magazine

      Das Duo aus Los Angeles, Jade Street, zapft in „Satellites“ eine ruhige, brodelnde Intensität an und verwandelt die leisesten Momente des Lebens in ein verschwommenes, atmosphärisches Träumen, das die junge Alternative-Band – mit Apple Martins eindringlichem Gesangsdebüt im Zentrum – als eine sehnswertvolle neue Künstler*in zum Beobachten ankündigt.

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      Anhören: „Satellites“ – Jade Street ft. Apple Martin

      Der Song sitzt im Raum zwischen Nähe und Distanz, dort, wo etwas greifbar erscheint, aber leicht außerhalb der Umlaufbahn liegt.

      * * *

      „When the rain stops I’ll take you without warning…“

      Mit diesen eröffnenden Zeilen gleitet „Satellites“ in ein sanftes, nebliges Zwielicht – jene dämmerige, traumdurchnässte Sphäre, in der Gefühle schwer in der Luft hängen und jeder Atemzug aufgehängt scheint. Das Duo aus Los Angeles, Jade Street – Eli Meyuhas und Zachary Zwelling – zapft auf ihrer dritten Single eine ruhige, grüblerische Intensität an, eine langsam entfaltende, atmosphärische Reverie, die Apple Martin als Leadsängerin vorstellt.

      Und was für ein Debüt das ist: Der eindringliche, sanft filmische Track erinnert wunderschön an die frühe Coldplay-Phase ihres Vaters – die Weite der gedämpften Melancholie von Parachutes, der nächtliche Schimmer und die zurückhaltende Sehnsucht – bleibt dabei aber unverkennbar ihr eigenes. In ihrer Darbietung liegt eine Beständigkeit und emotionale Kontur, die eingeübt wirkt, nicht vererbt, und „Satellites“ in etwas Zärtlichem und unerwartet Selbstsicherem verankert.

      Satellites – Jade Street & Apple Martin

      When the rain stops

      I’ll take you without warning

      And I’ll see you there

      And I want to take you away

      And I want to push ’til it breaks

      I do

      Veröffentlicht am 28. Oktober 2025, erweist sich „Satellites“ als mutiges Statement von Jade Street, einer jungen Band mit einem glimmenden Alternative-Sound. Obwohl sie das Projekt erst im Mai gestartet haben, beginnen Eli Meyuhas und Zachary Zwelling bereits, eine deutliche Identität herauszuarbeiten – eine, die gitarrengesteuerte Intensität mit Momenten stiller Innenschau verbindet.

      Ihre ersten beiden Singles, „Bad Man“ und „Politics“, stellten einen dringlicheren, volleren Sound vor; „Satellites“ hingegen offenbart eine andere Facette ihres künstlerischen Schaffens und setzt auf Zurückhaltung, Atmosphäre und emotionale Minimalistik. Die Zusammenarbeit mit Martin, die erstmals live im Cannery Hall in Nashville vorgestellt wurde, hat bereits erhebliches Aufsehen in Indie- und Pop-Kreisen erregt und signalisiert ein neues Kapitel für eine Band, die ihre Stimme noch in Echtzeit formt.

      Jade Street (Zachary Zwelling, Eli Meyuhas) © Cary Slatkin

      „Satellites“ bewegt sich mit schwereloser Schwerkraft, zugleich schwer und leicht – seine Dunkelheit weich, sein Drama sanft, seine Emotion warm statt überwältigend.

      Das Duo setzt hier auf Zurückhaltung und formt einen Sound, der zugleich intim, distanziert und tief empfunden wirkt. Martins Stimme ist hauchig und evocativ, schwebt knapp über der Oberfläche der Gitarren, während sie singt: „Yeah, you’re breathing me in and pulling me down…“ Der Gesang ist ruhig, aber aufgeladen, zärtlich, doch von einer Spannung durchzogen, und der gesamte Track entfaltet sich wie ein winterliches Geständnis, das in einen schwach beleuchteten Raum geflüstert wird. Es ist die Art von Performance, die sich nicht in den Vordergrund drängt – sie verweilt und vertieft sich mit jedem Hören.

      Yeah you’re breathing me in

      And pulling me down

      In the height of your life

      When I’m not around

      Jade Street beschreiben „Satellites“ als das Ergebnis des Zurücknehmens statt des Hinzufügens. „Wir landeten bei ‚Satellites‘, nachdem wir viel Zeit damit verbracht hatten, lautere, unmittelbarere Songs zu schreiben“, teilen sie mit. „Dieser entstand durch einen Schritt zurück und die Aufmerksamkeit für Raum und Zurückhaltung.“ Frühe Versionen waren dichter, geschichteter, schwerer. Alles veränderte sich, als Martin ins Bild kam. „Ihre Stimme hat es sofort neu gerahmt“, erklären sie. „Die Offenheit ihres Tons schuf Raum, für den wir zuvor keinen Platz gelassen hatten. Dieser Wandel brachte uns dazu, das gesamte Arrangement zu überdenken und es mit mehr Absicht anzugehen.“

      Es ist ein seltenes Beispiel für eine Kollaboration, die einen Song nicht nur bereichert, sondern seine wahre Form offenbart. Was als lautere, maximalere Idee begonnen hatte, wurde zu etwas Sanfterem, Filmhafterem und emotionaler Sprechechterem, sobald die Band lernte, der Stille zu vertrauen.

      Und das zeigt sich. Der fertige Song leuchtet von innen heraus – zarte Gitarrenpulsen, ein weicher rhythmischer Unterstrom, und Martins Stimme treibt durch den Mix wie etwas, das zwischen Sehnsucht und Loslassen gefangen ist. Jade Street vermeiden es, dem Track eine einzige Interpretation zuzuweisen. „Wir vermeiden es, eine Bedeutung vorzugeben“, sagen sie. „Ziel war es, einen Ton einzufangen, statt eine Erzählung zu skizzieren.“ Dennoch beschreiben sie seinen emotionalen Kern als „den Raum zwischen Nähe und Distanz, wo etwas greifbar erscheint, aber leicht außerhalb der Umlaufbahn liegt“ – eine perfekte Verkapselung der Anziehungskraft des Songs.

      Diese Spannung wird zum gravitativen Zentrum von „Satellites“: das Ziehen des Verlangens, das Abdriften der Ungewissheit, die schauererregende Elektrizität zweier Menschen, die umeinander kreisen, ohne je ganz aufzusetzen. Es ist vielleicht ein Liebeslied. Oder ein Sehnsuchtslied. Oder einfach eine Stimmung, die zwischen Intimität und Flucht schwebt. Die Schönheit liegt darin, dass es all dies zugleich sein kann.

      When the feed cuts

      They’ll see you in their systems

      That guide you home

      And I want to take you away

      And I want to push ’til it breaks

      I do

      In diesem Sinne fühlt sich „Satellites“ wie eine kleine Konstellation an: angeschlagen, aber leuchtend, intim, aber weitläufig, an den Rändern der Sehnsucht kreisend, ohne je vollständig aufgelöst zu werden. Es ist ein Song, der sich leise einpendelt und mit jedem Hören an Tiefe gewinnt, bis seine melancholische Wärme fast süchtig macht. Während Martin wiederholt „And I want to take you away… I do,“ kippt der Track in etwas Zärtliches, Verschattetes und Sanft-Erhabenes – ein seelenrührendes Debüt, das zugleich überraschend und vielleicht unvermeidlich wirkt.

      Für Jade Street markiert „Satellites“ mehr als eine Kollaboration – es signalisiert einen Wendepunkt. Nur in diesem Frühjahr gegründet und noch im frühesten Kapitel ihrer Laufbahn, verfeinert das Duo bereits in Echtzeit seinen Sound und lernt, Emotionen atmen zu lassen. Wenn die ersten beiden Veröffentlichungen die Reibung der Jugend eingefangen haben, deutet diese an die Tiefe und Zurückhaltung einer Band, die beginnt, ihre eigene Stimme zu verstehen.

      Yeah you’re breathing me in

      And pulling me down

      In the height of your life

      When I’m not around

      Jade Street mögen ganz neu sein, aber „Satellites“ erscheint mit dem Selbstvertrauen und der Klarheit einer Band, die bereits ihr emotionales Zentrum entdeckt. Und mit Apple Martins Stimme am Steuer ist das Ergebnis ein wunderschön düsteres Highlight – ein weich beleuchteter, spätherbstlicher Soundtrack für lange Autofahrten, trübe Himmel und die Momente, in denen wir gerade außerhalb der Reichweite kreisen. Wenn dies ihr Weg ist – intime Momente des Lebens in Musik zu verwandeln, die lange nach dem letzten Ton nachklingt – dann sind Jade Street ohne Zweifel ein Act, den man 2026 und darüber hinaus beobachten sollte. Vor diesem Hintergrund haben wir uns mit Jade Street getroffen, um mehr über die Entstehung von „Satellites“ und die Bedeutung dieses besonderen Songs für die junge Band zu erfahren.

      Lest unser Gespräch unten und bleibt dran – 2026 wird noch viel mehr von Jade Street kommen!

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      Jade Street (Zachary Zwelling, Eli Meyuhas) und Apple Martin © Maggie London

      EIN GESPRÄCH MIT JADE STREET

      Atwood Magazine: Jade Street, für diejenigen, die euch heute durch diesen Text zum ersten Mal entdecken, was möchtet ihr, dass sie über euch und eure Musik wissen?

      Jade Street: Jade Street ist das Ergebnis davon, dass wir beide versuchen, Musik auf die richtige Weise zu machen. Wir sind beide obsessive Detailmenschen – von Songwriting und Arrangement bis hin zu dem Gefühl, das entsteht, wenn man wirklich mit den Stücken sitzt. Die Musik entsteht aus dieser Art von Aufmerksamkeit.

      Wir sind weniger daran interessiert, einem bestimmten Genre oder Image hinterherzujagen, und mehr darauf fokussiert, einen Sound zu bauen, der in dem verwurzelt ist, wer wir sind. Wenn jemand uns zum ersten Mal hört, dann möchten wir, dass er oder sie weiß, dass das Projekt aufrichtig ist. Es ist nicht zufällig, sondern etwas, das wir jeden Tag aktiv formen.

      Euer drittes Single ist etwas Sanftes und Traumhaftes. Was ist die Geschichte hinter „Satellites“?

      Jade Street: Wir landeten bei „Satellites“, nachdem wir viel Zeit mit lauteren, unmittelbareren Songs verbracht hatten. Dieser entstand durch einen Schritt zurück und die Aufmerksamkeit für Raum und Zurückhaltung. Früher neigten wir dazu, jede Ecke zu füllen und unsere Produktionen in Ebenen zu ertränken. „Satellites“ entstand, als wir begannen, Dinge zu reduzieren und den Teilen zu vertrauen, dass sie für sich stehen können.

      Der Wendepunkt war, als Apple dazukam. Wir hatten den Song in einer viel dichteren Form ausgearbeitet, und ihre Stimme hat ihn sofort neu gerahmt. Die Offenheit ihres Tons schuf Raum, für den wir zuvor keinen Platz gelassen hatten. Dieser Wandel brachte uns dazu, das gesamte Arrangement zu überdenken und es mit mehr Absicht anzugehen.

      Jade Street (Zachary Zwelling, Eli Meyuhas) © Maggie London

      „And I want to take you away, and I want to push ‘til it breaks,“ hörten wir Martin im Refrain singen. Worum geht es in diesem Song für euch?

      Jade Street: Wir vermeiden es, unseren Texten eine einzelne Bedeutung zuzuweisen. Bei „Satellites“ war das Ziel, einen Ton einzufangen, statt eine Erzählung festzulegen. Bedeutungen verschieben sich, wie wir uns verschieben, und wir lassen lieber Raum dafür, dass Hörer*innen ihren eigenen Zugang finden.

      Für uns sitzt der Song im Raum zwischen Nähe und Distanz, dort, wo etwas greifbar erscheint, aber leicht außerhalb der Umlaufbahn liegt. Die Zeile spiegelt diese Spannung wider. Aber die Interpretation bleibt der Person überlassen, die zuhört. Wir wollen das nicht durch eine Vorgabe einschränken.

      Was hofft ihr, dass Hörer*innen aus „Satellites“ mitnehmen, und was habt ihr selbst aus der Entstehung und Veröffentlichung gelernt?

      Jade Street: Wir machen Musik, die sich für uns authentisch anfühlt, und wenn Hörer*innen sich auf ihre eigene Weise damit verbinden, ist das alles, was wir uns wünschen können. Es gibt keine richtige emotionale Reaktion auf „Satellites“, wir wollen einfach, dass Menschen das daraus mitnehmen, was sich für sie natürlich anfühlt.

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       © Maggie London

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