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Niemand sonst kommt dem nahe: Gerechtigkeit trifft Alexandra Palace

Niemand sonst kommt dem nahe: Gerechtigkeit trifft Alexandra Palace

      Kurz nach ihrem Grammy-Gewinn für die beste Dance-Aufnahme Anfang des Monats setzen Justice ihre Welttournee zur Unterstützung ihres vierten Albums "Hyperdrama" mit zwei Abenden im Alexandra Palace diese Woche fort. Es sind die ersten Headline-Shows des Duos im Vereinigten Königreich seit 2017, und es ist von Anfang an klar, dass Xavier de Rosnay und Gaspard Auge hier alles geben werden. Es ist ein Beweis für die Vielseitigkeit von Justice, dass sie sich nach zwei Jahrzehnten und vier Studioalben nicht damit begnügen, sich zurückzulehnen und die Klassiker zu spielen. Das Duo beginnt mit einer pulsierenden Überarbeitung des "Cross"-Openers "Genesis" und verschwendet keine Zeit, um die Bühne für das Kommende zu bereiten: eine spektakuläre, nahtlose Mischung aus Überarbeitungen und Neukonfigurationen, die geliebte Tracks in berauschende neue Formen umwandeln. Die gewohnten Klassiker sind natürlich alle vorhanden - regelmäßige Fixpunkte wie die Durchbruchssingle "We Are Your Friends" und Stücke wie "D.A.N.C.E." und "Stress" sind allesamt vorhanden und korrekt - aber die Art und Weise, wie de Rosnay und Auge sie integrieren und die Fans weiterhin in Atem halten, ist der eigentliche Reiz dieses Albums. - Wie zu erwarten, dienen viele der herausragenden Tracks von "Hyperdrama" als Hauptschwerpunkte. Eine Neuinterpretation des Album-Highlights "Mannequin Love", eine Zusammenarbeit mit den britischen Emporkömmlingen The Flints, die an beiden Abenden einen exzellenten Support bieten, dient als glühendes neues Gefäß für die Vocals von "We Are Your Friends". An anderer Stelle leitet Uffies kraftvolle Gesangseinlage aus "Tthhee Ppaarrttyy" - ein Track aus der "Cross"-Ära, der lange nicht mehr in der Live-Rotation des Duos zu hören war - mit großem Effekt in die "Hyperdrama"-Leadsingle "One Night/All Night" über. Helix" und "Civilization", Tracks vom oft übersehenen zweiten Album des Duos, "Audio, Video, Disco", werden während der Zugabe wieder aufgegriffen, während "D.A.N.C.E." als gefühlvoller, melancholischer Slow Burn neu interpretiert wird. der 'Cross'-Hit 'Stress' bleibt auch im dritten Akt der Show ein zentraler Punkt, mit seinem chaotischen, sirenenähnlichen Surren und den hektisch herumwirbelnden roten Scheinwerfern bleibt er der wesentliche Live-Moment, in dem das Duo immer wieder den Einsatz erhöht. Neverender" hat sich inzwischen als fester Bestandteil des Justice-Kanons etabliert und taucht im Laufe des Sets in verschiedenen Versionen auf. Der erste Song - die erweiterte Version, die dem Duo kürzlich den dritten Grammy einbrachte - wird in seiner Gesamtheit gespielt, bevor die Gesangskünste von Kevin Parker von Tame Impala den Weg für den Opener "Woman" und "Safe and Sound" ebnen, um noch einmal zu glänzen. Der letztgenannte Song diente als eine Art Rückgrat für das vorherige Live-Album des Duos, "Woman Worldwide", und mit den beiden Tracks, die hier in solch jubelnder Weise zusammen präsentiert werden, ist es schwer vorstellbar, dass einer ohne den anderen in einer Live-Konfiguration in Zukunft existieren wird. Justice sind keine Exhibitionisten im traditionellen Sinne. Wenn es darum geht, große, herausragende Dancefloor-Drops abzuliefern, kann man ihr Können nicht unterschätzen, aber es sind die Lichter, die hier einen Großteil der schweren Arbeit erledigen. Die Show wird durch das spektakuläre visuelle Flair des Lichtdesigners Vincent Lerisson untermauert, dessen atemberaubende Konfiguration von Rigs und Scheinwerfern in ballettartiger Weise über die Bühne huscht, vollgestopft mit stakkatoartigen Licht- und Farbexplosionen. Das ikonische Kreuz-Emblem des Duos ist natürlich auch dabei, hier in funkelnden LEDs, die von der Menge begeistert aufgenommen werden. Natürlich ist es die Musik, die spricht, aber nachdem man das Duo in seiner aktuellen Konfiguration gesehen hat, ist es fast unmöglich, sich vorzustellen, dass sie mit diesem Material mit einer anderen visuellen Begleitung auf Tour gehen.

      Alles in allem macht niemand sonst eine Live-Show wie diese. Neulinge werden zweifelsohne von dem visuellen Spektakel überwältigt sein, während wiederkehrende Fans mit neu konfigurierten Klassikern und neuen Lieblingsstücken belohnt werden. Roll on the live album - Worte: Paul WeedonPhoto Credit: Alex Crane

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