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Live-Bericht: Jessica Pratt – Howard Assembly Room, Leeds

Live-Bericht: Jessica Pratt – Howard Assembly Room, Leeds

      Clash Live in Zusammenarbeit mit WeAre8...

      21.07.2025

      Wie viele Leeds-Konzertebesucher verbringe ich die meiste Zeit meiner Abende in den Bars des Brudenell und den Feenlichtern von Mabgate Bleach. Und obwohl ich beide als einige der besten Veranstaltungsorte im Land ansehe, ist es eine schöne Abwechslung, statt Pints Virtuous Gläser Pinot zu tauschen und einen Freitagabend im Howard Assembly Room zu verbringen. Ein atemberaubendes Gebäude, das rotes Ziegelmauerwerk und Buntglasfenster mit eleganter Beleuchtung und stilvoller Restaurierung ausgleicht, ist der Opernhaus von Nord gewöhnlich Gastgeber für klassische Musiker und Ensembles. Doch heute Abend spielt dort die kalifornische Songwriterin Jessica Pratt.

      Aoife Nessa Frances wärmt die Menge mit einem schimmernden Solo-Set aus Drum Machines und sanften Gesängen auf, bevor Pratt auf die Bühne in Schwarz in Erscheinung tritt und uns schüchtern mit „Hi, wie geht’s?“ anspricht. Eine Stimme aus der stets freundlichen crowd aus Yorkshire fragt sie das Gleiche zurück, worauf sie antwortet: „Ziemlich gut.“ Mehr sagt sie kaum zu uns – vielleicht weiß sie, dass sie es nicht braucht. Ab dem Moment, in dem sie die Eröffnung von „World on a String“ anschlägt, ist das Publikum verzaubert. „Ich möchte die Sonnenstrahlen des Jahrhunderts sein“, singt sie. Ein oranges Leuchten strömt hinter ihr hervor und erfüllt ihre Wünsche.

      Im Gegenlicht der Sonnenuntergangstöne spielen Pratt und ihre Band eine Mischung aus alten Favoriten und neuen Liedern, ihre verführerischen, vom ’60er inspirierten Arrangements sind minimal, füllen aber niemals den großen Raum nicht. Pratts unvergleichliche Stimme, natürlich, steht im Mittelpunkt und ist live so bezaubernd wie auf Platte. Sie ist von Keyboards, zusätzlichen Gesängen sowie gelegentlichen Hörnern und Percussion begleitet, doch das Set ist merklich zurückhaltend. Schlagzeuger Riley Fleck muss für einen Großteil der Darbietung nicht einmal seine Sticks nehmen, doch macht jeder Moment der Percussion das Ganze noch bewusster, das Set noch zart ausbalancierter.

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      Jessica Pratts neuere Werke ragen als einige ihrer besten Live-Performances hervor – die Abschlüsse des letzten Jahres „Here in the Pitch“ erweisen sich als besondere Höhepunkte. Das exquisite „Life Is“ bietet einen der vollsten Momente des Sets, Pratts Überlegungen zu Leben und Zeit erfassen den ganzen Raum, während „The Last Year“ die bewussten Drums und Klavierstrokes zeigt. „Ich denke, es wird alles in Ordnung sein“, versichert Pratt uns, „ich denke, wir werden zusammen sein.“

      Doch auch Pratts ältere Gedanken kommen gut an. Sie ist erneut in orangefarbenem Licht getaucht bei „Back, Baby“, einem Stück, das beim Publikum spürbare Aufregung hervorruft, während ein bewegender Spot die individuellen Talente der Band beim dramatischen „Opening Night“ hervorhebt. Ein Encore beschenkt uns mit dem kleinen Titeltrack ihres 2015er Albums „On Your Own Love Again“, gespielt nur von Pratt und Backing-Sänger Nico Liebman. Sie hinterlässt ein Abschiedsgeschenk, das treffend betitelte „Fare Thee Well“, bevor sie in den Dämmerung verschwindet, gekleidet in ihre schwarzen Lackstiefel.

      Mit einem Live-Set, das so zart und bewusst gestaltet ist wie ihre Diskografie, beweist Pratt, dass sie ein wirklich einzigartiges Talent ist, der klangliche Sonnenschein des Jahrhunderts.

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      Worte: Elle Palmer

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