Eine goldene Rückkehr des Wortkünstlers aus Chicago…
15 · 08 · 2025
Für Rap-Fans entwickelt sich 2025 zu einem herausragenden Jahr. Neue Veröffentlichungen von ehrwürdigen Partnerschaften wie Clipse legen die Tiefe offen, auf die sich die älteren Herren stützen können, und beleben dabei die Erwartungen. Wenige jedoch hatten neues Material von Chance the Rapper erwartet. „STAR LINE“ ist sein erstes Album seit 2019, sein erstes Musikprojekt jeglicher Art in diesem Jahrzehnt. Wenn Fans das vorherige Album „The Big Day“ als Sinnbild für seinen Niedergang sahen, kehrt „STAR LINE“ diese Erzählung um – außergewöhnlich stark, enthält es einige der besten Arbeiten seiner Karriere und stellt sowohl ihn selbst als auch die Fans auf die Probe.
Die Höhepunkte folgen dicht aufeinander. „No More Old Men“ ist eine hervorragende Zusammenarbeit mit Jamila Woods; die beiden schmieden höchst seelenvolle Poesie über den jazzgeprägten Beat. „The Negro Problem“ ist ein gewagter Blick auf die Identität schwarzer Amerikaner, der generationenübergreifende Traumata kreuzreferenziert, um die Realität des Strebens zu finden. „Back To The Go“ ist ein herausragendes Zusammentreffen mit Vic Mensa, während die geschmeidige Zusammenarbeit mit Joey Bada$$, „The Highs & The Lows“, in ihrem Beat einige der karamellglatten Funk-Elemente der Golden Age enthält.
Mit 17 Tracks und 78 Minuten Musik ist „STAR LINE“ ein Fest von Anfang bis Ende. Ein Album, das auf seine Bandbreite hinweist; bestimmte Aspekte – das träge „Tree“ mit einem außer Form geratenen Lil Wayne – treffen nicht ganz ins Schwarze. Das ist jedoch in Ordnung: Es gibt hier mehr als genug, um das Grundrauschen zu übertönen.
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„Letters“ zeigt Chance von seiner besten Spoken-Word-Seite und führt zu einem straffen, exemplarischen Schlusskapitel. „Speed Of Light“ schwankt zwischen ätherischen Klangflächen und diesem Herzschlag-Puls, ein großartiges, dreidimensionales Musikstück; „Pretty“ ist eine raue, bezaubernde Darbietung, und „Just A Drop“ verbindet exzellentes, erhellendes Wortspiel von Chance mit fantastischer Produktion von Jay Electronica.
Mit R&B-Couplets von Jazmine Sullivan schließt „STAR LINE“ als ekstatisches Comeback. Erwartungen umwerfend, können seine Gipfel leicht mit Chance the Rappers wegweisenden Frühwerken – „Acid Rap“ und „Coloring Book“ – konkurrieren und wirken dabei dennoch wie das Werk eines älteren, reiferen Künstlers. „Was passiert, wenn ein Stern nicht brennt?“ fragt Chance – eine wiederbelebte Supernova, „STAR LINE“ ist ein Lichtpunkt, an dem du dein Leben ausrichten kannst.
8/10
Worte: Robin Murray
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