Die Lage des Green Man – umgeben von den schönen walisischen Bergen im Bannau Brycheiniog Nationalpark – trägt zu seinem Ruf bei, eines der magischsten Festivals zu sein, das das Vereinigte Königreich zu bieten hat. Mit seiner entspannten, gemächlichen Atmosphäre, den skurrilen Folktraditionen und dem eklektischen Musikprogramm fühlt es sich an, als würde man vier Tage lang in einer verzauberten walisischen Kommune leben. Kein Telefonempfang, köstliches Essen und eine Feier legendärer, unkonventioneller Musik, während gleichzeitig die besten neuen Bands gefördert werden… es besteht beinahe einstimmige Einigkeit darüber, dass es nirgendwo etwas Vergleichbares gibt.
Die Qualität der diesjährigen Rising Stage war unglaublich. Frühere Slots der letzten drei Jahre wurden von Künstlern wie English Teacher, Mandy, Indiana und The Last Dinner Party besetzt, und die Erwartung an Brillanz wurde nicht enttäuscht. Den Auftakt am Freitag machte Liverpools fröhliche A Lesser Version, eine charmante Indie-Folk-Band mit Songs, die von klingelnden Melodien und sanften Vocals zusammengehalten werden. Lots of Hands übernahm denselben Slot am Samstag und balancierte DIY-Emo-Sensibilitäten mit Ausbrüchen elektronischer Spielfreude: „This is our Smells Like Teen Spirit“, sagen sie, bevor sie ihre funkelnde Single ‚mistake‘ spielen. RIP Magic – ein von Nine Inch Nails durchtränktes Electronic-Rock-Projekt, entstanden aus Sorrys Marco Pini und dem visuellen Künstler Felix Bayley-Higgins – war ein surrealer Energie-Crash und ein völliger Kontrast zu dem experimentellen Pop-Folk-Ensemble Truthpaste, das ebenso fesselnd war.
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Was am Green Man besonders aufregend ist, ist ihr Fokus auf walisische Musik und ihre Fähigkeit, ein Line-up zusammenzustellen, das das herrliche Durcheinander dessen betont, was derzeit in der walisischen Musikszene passiert. Als die Nacht am Donnerstag hereinbrach, brachten Tristwch Y Fenywod ihren düsteren Goth-Rock in den Walled Garden – so hypnotisierend wie erschreckend. Heulende elektronische walisische Folkmusik über Hexen und den Mond, jemand? Die walisisch-kornische Popstar Gwenno lieferte am Samstag auf der Mountain Stage eine fesselnde Show und verband atemberaubende Vocals mit humorvollem Charme. Pys Melyn’s schlackeriger Stoner-Surf-Rock war am frühen Nachmittag perfekt im Walled Garden platziert. Die Bühnenpräsenz der Band war verspielt und gelassen; sie unterhielten sich zwischen den Songs auf Walisisch, bis sie ihre beste Kneecap-Imitation ablieferten: „We’re just as Fenian as Kneecap… but maybe not as in your face about it.“
Eines der Highlights des Wochenendes waren die psychedelisch-country-twangigen Melin Melyn, die mit einem Hauch von panto-ähnlichem Zauber die Far Out Stage in das Melyn Village verwandelten. Das Problem war dieses: Wir, die Dorfbewohner, und die Band, die Müller, hatten eine letzte Chance zu feiern, bevor der Gastwirt kam, um die Mühle zu schließen (es sei erwähnt, dass Melin Melyn „Gelbe Mühle“ bedeutet). Und die Dorfbewohner feierten tatsächlich. Das Set war so verspielt wie nur möglich, Frontmann Gruff Glyn verzauberte die Menge durch eine energiegeladene, urkomische und unerschütterliche Performance und wurde sogar von einem sexy tanzenden Green Man bei einer euphorischen Coverversion von ABBAs ‚Gimme Gimme Gimme‘ begleitet.
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Einer der besten Orte das ganze Wochenende über war der Walled Garden, der eine Reihe interessanter Acts von YNWH Nailgun bis zu Alan Sparhawk und Richard Dawson beherbergte. Philadelphias Antwort auf Elliott Smith, Greg Mendez, spielte ein atemberaubendes und intimes Set und erklärte, es sei das allererste Mal, dass er auf einem Festival spiele – und er riss alles ab. Jasmine.4.t zog dieses Jahr das größte Publikum an diesem Bühnenort mit ihrer Fusion aus Lucy-Dacus-ähnlichen Gitarrenriffs und sanften Folk-Vocals. Eine kraftvolle Performerin, sie hielt jede einzelne Person dort tief gebannt und nutzte ihre Plattform, um über den Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs und Keir Starmers Transphobie sowie über Palästina und die Menschen zu sprechen, die wegen Protesten gegen den Genozid verhaftet und inhaftiert wurden.
Der Walled Garden war auch Gastgeber vielleicht der speziellsten Performance des ganzen Wochenendes – caroline. Ihr sehnlich erwartetes Set enttäuschte nicht, obwohl es von einigen Sound- und Technikproblemen geplagt wurde. Die intimen, chaotischen, melancholischen Klänge ihres kürzlich erschienenen zweiten Albums waren in ihrer Sentimentalität völlig fesselnd. Beth Gibbons hatte einen ebenso bezaubernden Effekt auf ihr Publikum, als sie ihr Soloalbum Stück für Stück durchlief, bevor sie mit Portishead-Klassikern wie ‚Roads‘ und ‚Glory Box‘ aufwartete.
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Das Wochenende jedoch wurde wirklich von CMAT dominiert. Mit einem der größten Publikumsauftritte, die Green Man je gesehen hat, legte die irische Popstar eine herausragende Show hin, die von Energie, Freude und unverkennbarem Spaß geprägt war. Ihre Fähigkeit, ein Publikum im Handumdrehen zu fesseln, ist beeindruckend, und eines ist sicher: Sie ist dazu geboren, ein Superstar zu sein. Großartiges Songwriting, markante Vocals, kathartische Tanzroutinen und eine hinreißende Persönlichkeit: CMAT wird unbestreitbar als eines der größten musikalischen Talente dieser Ära in die Geschichte eingehen.
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Text: Tilly Foulkes
Fotografie: Patrick Gunning, Nici Eberl, Sanne Gault
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Schon die Lage des Green Man – umgeben von den schönen walisischen Bergen im Bannau Brycheiniog-Nationalpark – verleiht ihm den Ruf, als solcher zu gelten.