The Pretty Reckless treten aus den Schatten hervor, stellen sich der Sterblichkeit und liefern mit der donnernden neuen Single „For I Am Death“ den Beweis dafür, dass sie sich zu einem der furchtlosesten Fahnenträger des Rock entwickelt haben.
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Stream: „For I Am Death“ – The Pretty Reckless
Manche Bands kehren aus einer Pause mit etwas Sicherem zurück, einem leichten Wiedereinstieg ins Rampenlicht.
Nicht The Pretty Reckless.
Mit der Veröffentlichung von „For I Am Death“, ihrer ersten offiziellen Single seit 2021, beweisen die multi-platinprämierten Hardrocker, dass sie so unerschrocken und unberechenbar sind wie eh und je. Es ist ein heftiges, theatralisches und zutiefst fesselndes Comeback, das nicht nur ihre Flamme neu entfacht, sondern Benzin darauf schüttet.
For I Am Death – The Pretty Reckless
Der Track beginnt mit schleichender Spannung: ein riffgetriebener Groove, durchbrochen von Stop‑Start‑Rhythmen, der eine unheilvolle Atmosphäre aufbaut, bevor er kopfüber in einen Sturm aus Verzerrung und Taylor Momsens beherrschendem Rasp stürzt. Ihre Stimme, rauchig, wild und unerbittlich, übernimmt die Rolle des Todes selbst, flüstert, knurrt und schwebt durch den Chorus, der sich nicht abschütteln lässt. „You can’t outrun the hand of fate / And I will wait“ schlägt sowohl als Fluch als auch als Geständnis ein, gleichermaßen Bedrohung und Verlockung.
Unterstützt von selbstbewussten Riffs und einem Rhythmus, der wie ein am Rande schlagendes Herz pulsiert, liefert Momsen eine Darbietung, die dem unausweichlichen Ende des Lebens ins Gesicht blickt und dem Song paradoxerweise rohe Lebendigkeit einhaucht. „For I Am Death“ ist sowohl Warnung als auch Feier: ein Beweis dafür, dass The Pretty Reckless sich in neues kreatives Terrain wagen können, ohne ihren Biss zu verlieren.
The Pretty Reckless © Steph Gomez
Ganz im Stil von The Pretty Reckless spielt der Track nicht nur mit Rock‑Archetypen; er biegt sie zu etwas Kinoreifem.
Echos vom Sunset Strip mischen sich mit doomdurchzogenen Sabbath‑Riffs und dem Spott der Punk‑Attitüde der 70er, doch die Umsetzung wirkt modern, poliert und unverkennbar ihnen eigen.
Das begleitende Musikvideo, inszeniert von Lewis Cater, nutzt das mythische Gewicht des Songs voll aus. Es beginnt mit einem gedämpften, folkgefärbten Vorspiel, „Life Evermore Pt. 2“, das Verletzlichkeit erahnen lässt, bevor es uns den Boden unter den Füßen wegzieht und in eine surreale Unterwelt stürzt. Dort tritt Taylor Momsen als bösartige, gespenstische Gestalt hervor, mit brennenden Augen, sich windendem Körper, verschlungen von Schatten und unheilvollen Kräften, während eingestreute Bandaufnahmen vor Intensität lodern. Das Ergebnis ist eine filmische Vision, die die Mythologie des Stücks vertieft und Momsen sowohl als Erzählerin als auch als Gespenst verankert, eine Präsenz, von der man sich nicht abwenden kann.
The Pretty Reckless „For I Am Death“ © 2025
The Pretty Reckless „For I Am Death“ © 2025
Die Bildsprache verkörpert die Persona, die sie im Song annimmt: den Tod selbst, der lauert und unerbittlich ist.
Durchsetzt mit feurigen Bandaufnahmen hebt Caters Regie die Erzählung zu etwas Symbolischem und zugleich Greifbarem. Es ist nicht nur ein Musikvideo; es ist ein filmischer Kurzfilm, der die emotionale Schwere des Stücks widerspiegelt.
„For I Am Death“ ist der Beginn eines neuen Kapitels für The Pretty Reckless. Ihr letztes vollständiges Album mit Originalsongs, Death by Rock and Roll (2021), war eine chartführende Meditation über Trauer, Überleben und die heilende Kraft der Musik. Mit ihrer 2022 erschienenen Veröffentlichung Other Worlds, einer Sammlung aus Remixes, Akustik‑ und Coverversionen, blickte die Band nach innen, strich ihren Sound runter und ehrte ihre Einflüsse.
Dieser neue Track fühlt sich jedoch wie eine Linie im Sand an. Er deutet eine Neuerfindung an, eine dunklere und theatralischere Phase, die sowohl das musikalische Können der Band als auch Momsens künstlerisches Schaffen in mutige Gefilde vorstößt. Wie sie Audacy sagte: „The meaning of music, it transforms over time… once it’s out in the world, it doesn’t belong to me anymore, it belongs to you.“ Diese Haltung durchdringt „For I Am Death“: Die Band übergibt den Song dem Hörer, lädt zu persönlicher Interpretation ein und bewahrt dabei kompromisslos ihre eigene kreative Vision.
The Pretty Reckless © Lewis Cater
Ein Teil dessen, was The Pretty Reckless so fesselnd macht, ist ihre Fähigkeit, Rock‑Epochen zu überbrücken.
Sie verneigen sich vor der Vergangenheit, ohne jemals retro zu wirken, tragen den Geist der Rebellion weiter und schmieden zugleich ihre eigene Mythologie. „For I Am Death“ unterstreicht dieses Gleichgewicht. Es ist unheimlich und finster, ja, aber es ist auch berauschend, lebendig und vor Vitalität strotzend. Mit einem Song, der so scharf, so kompromisslos und so kreativ ungezügelt ist, beweisen The Pretty Reckless nicht nur, dass sie noch da sind, sondern dass sie in die womöglich kraftvollste Phase ihrer Karriere eintreten.
Die Botschaft ist klar: Der Tod ist unvermeidlich, aber The Pretty Reckless sind unsterblich. Wie Momsen selbst erklärt: „Rock and roll will never die.“ Nach dieser furchtlosen Rückkehr wird wohl auch The Pretty Reckless nichts anderes widerfahren.
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© Lewis Cater
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The Pretty Reckless treten aus den Schatten hervor, stellen sich der Sterblichkeit und festigen mit einer donnernden neuen Single „For I Am Death“ ihre Entwicklung zu einer der furchtlosesten Fackelträger des Rock.