16 · 09 · 2025
Das erste Soloalbum eines Popstars nach dem Ende der Gruppe, die ihn oder sie berühmt gemacht hat, ist immer ein interessantes Unterfangen. Wir haben es so sehr gewohnt, sie als Teil von etwas Größerem zu sehen, und besonders bei einer Formation wie Little Mix, ohne offensichtliche Frontperson, besteht die Notwendigkeit, alles auf Maximum zu drehen und so viel Persönlichkeit wie möglich zu zeigen.
Deshalb klingt an „That’s Showbiz, Baby!“ – JADEs erstem Versuch nach der unbefristeten Pause – vieles sehr vertraut. Es ist ein Album, bei dem der Schwerpunkt darauf liegt, JADE zum ersten Mal richtig kennenzulernen, und einige der Titel („It Girl“, „Self Saboteur“, „Natural at Disaster“) sollen uns zeigen, dass sie groß genug ist, um unsere Aufmerksamkeit zu verdienen, und gleichzeitig eine normale Person wie wir alle.
Wenn das alles etwas wirr klingt, dann deshalb, weil es irgendwie so ist. Die beiden Eröffnungsstücke „Angel of My Dreams“ und „It Girl“ springen beide von einer Idee zur nächsten, ohne sich unbedingt in einen Rhythmus einzufinden. „Angel of My Dreams“ enthält zum Beispiel eine Interpolation von „Puppet on a String“, Texte über die Gefahren des Ruhms und dann den stärksten und einprägsamsten Refrain des Albums. Es zeigt einen ungemein kreativen Kopf, auch wenn es etwas schwer ist, einen Halt zu finden und zu verstehen, was vor sich geht.
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Tatsächlich glänzt „That’s Showbiz, Baby!“ am meisten, wenn JADE aufhört, es zu sehr zu forcieren. „Fantasy“ und „Unconditional“ sind beide eingängige Tracks, die JADEs makellose Stimme mit Anklängen an Disco der 1970er und Elektronik der 1980er verbinden und Stücke schaffen, die problemlos neben die beliebtesten Cuts aus Little Mix’ Katalog treten könnten.
Es gibt den einen oder anderen Fehltritt („FUFN (Fuck You For Now)“ ist nicht so vernichtend oder stark, wie sie denkt), aber letztlich ist es eine vielversprechende Vorstellung von JADE als Solokünstlerin. Darüber hinaus gibt es bei „Before You Break My Heart“ eine rührende Ergänzung: Die Chor- Stimmen stammen aus einem Kindheitsmitschnitt, in dem sie den Motown-Klassiker „Stop! In the Name of Love“ singt.
Der gelbe Ziegelsteinweg des Pop-Erfolgs ist übersät mit Bandmitgliedern, die dachten, sie könnten es solo schaffen. Auf jeden Robbie Williams kommt ein Mark Owen. Auf jede Beyoncé kommt eine Michelle Williams. Auf jeden Harry Styles kommt ein Niall Horan. Zweifellos ist dies ein gutes Album, doch nur die Zeit wird zeigen, auf welcher Seite des Weges JADE landen wird. Das mag hart klingen, aber na ja, so ist Showbusiness, Baby.
7/10
Worte: Joe Rivers
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