Ein absolutes Vergnügen – und ein Album, in das man eintauchen kann...
17 · 10 · 2025
Es ist eine Weile her – nun ja, drei Jahre – seit Sudan Archives (bürgerlicher Name Brittney Denise Parks) ihr letztes Album „Natural Brown Prom Queen“ veröffentlicht hat, das sie vom R&B‑mit‑Folk angehauchten Debüt „Athena“ zu etwas Poppigerem weiterentwickelte. Die Entwicklung war zunächst überraschend, ergab aber im größeren Kontext von Parks’ Songwriting Sinn. Nun ist sie mit einem neuen Album zurück und – wie der Titel schon andeutet – ist „The BPM“ überwiegend elektronisch, mit dem Schwerpunkt auf den Beats.
Die Leadsingle „Dead“ eröffnet das Album. Die einleitenden Töne sind sanfte Synths, die Melodien sind grandios, und Parks’ Violine klingt besser denn je. Bald setzt ihr wiegender Gesang ein, dann kommt ein pumpender 4/4‑Beat. BAM – eine treibende Basslinie setzt ein und wir sind im Club, am Tanzen. Sudan Archives ist als Gadget Girl wiedergeboren worden – die supersch selbstsichere, unabhängige und selbstermächtigte beste Version ihrer selbst. „Come And Find You“ führt diese Vision und dieses Klangbild fort; nicht so aufdringlich wie der Opener, ist es ein Kracher und ein Ohrwurm zugleich. „Touch Me“ hat vielleicht die größte Basslinie des Albums – aber wer zählt schon.
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Die letzten fünf Songs des Albums gehören zu den besten, die Sudan Archives je geschaffen hat. „The BPM“ ist der agilste – die Texte sind so schnell, dass es schwer ist, ihnen zu folgen, aber „Das BPM ist die Kraft“ fühlt sich wie ein Mantra für das Album an. „Ms. Pacman“ beginnt mit zartem Gesang, die Musik baut sich langsam auf; die Beats rollen langsamer, die Basslinien tief und sinnlich, eingebettet in sexualisierte Texte.
Auch im Hintergrund passiert viel. Das ist ein Schritt nach vorn gegenüber den letzten beiden Alben. Während diese mit Texturen und Klangfarben geschichtet waren, wirken sie neben „The BPM“ zweidimensional. Neue Klänge offenbaren sich beim fünften Hören, die man beim ersten möglicherweise verpasst hat.
„The BPM“ ist das mutigste Album von Sudan Archives bis heute. Textlich singt sie mühelos über Liebe, Verlust, Erlösung, psychische Probleme und, ähm, Computerspiele der 1980er. Es ist erfrischend, jemandem zuzuhören, der sich in seiner Haut so wohl fühlt und sich auf diese Weise entlastet. „The BPM“ ist ein absolutes Vergnügen und sollte so oft und so LAUT wie möglich gespielt werden. Wenn man es richtig aufdreht, kann man in jeden Ton, jede Stimme und jeden Klang eintauchen.
8/10
Text: Nick Roseblade
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