Eine hervorragende Zusammenstellung aus dem ehrwürdigen Bristol-Stall...
20 · 10 · 2025
Zehn Jahre drin, und Timedance klingt immer noch nach Zukunft. Nur wenige Labels können von sich behaupten, die DNA der britischen Clubmusik so verändert zu haben wie Batus ruheloses Bristol-Institut, und „TD10“ kommt weniger als nostalgische Ehrenrunde daher als vielmehr als Manifest für das, was noch kommen wird.
Seit seiner Entstehung im Jahr 2015 schlug Timedance einen gezackten, glänzenden Pfad durch das Nachspiel des Post-Dubstep — Bassgewicht, technoide Vorwärtstreibung und rhythmische Taschenspielertricks wurden zu etwas erfrischend Unklassifizierbarem. „TD10“ fängt dieselbe Energie über dreiundzwanzig Tracks ein und versammelt eine hochkarätige Riege von Ikonoklasten sowie eine mutige neue Welle klanglicher Kontortionisten.
Stammkünstler wie Bruce und Ploy treiben das Ganze weiterhin jenseits der Tanzfläche voran. Batu selbst taucht wieder auf mit einer typisch messerscharfen Big-Room-Anti-Hymne — klinisch, euphorisch und zutiefst menschlich. Pearson Sound und Bambounou gesellen sich dazu und formen den Druck der Peak-Time in seltsame, berauschende Gestalten.
An anderen Stellen streckt Timedance seine Fühler weiter aus. Daisy Moon, Marco Shuttle und Verraco verdrehen Rhythmus zur Abstraktion, ihre Dekonstruktionen wanken zwischen Bedrohung und Hypnose. re:ni und Lurka arbeiten mit straffem, muskulösem Halfstep; Lechuga Zafiro, 33EMYBW und Ayesha entfachen mit perkussiver Unberechenbarkeit. Minor Science und Skee Mask liefern die Jokertricks — verzerrt, vielschichtig und gerade noch auf der richtigen Seite des Chaos — während Polygonia, El irreal Veintiuno und BADSISTA unter der Turbulenz einen emotionaleren, melodischen Puls nachzeichnen.
Neuere Stimmen durchschneiden das Rauschen mit verblüffender Klarheit. Cleyras „Naked Echoes“ schmilzt das Herz, bevor der Bass überhaupt gelandet ist, Raes „Sleep Rotation“ wirbelt in einem modularen Delirium, und Neinzers Hochdruck-Broken-Beat-Roller fühlt sich an, als würde man durch einen Windkanal des Rhythmus gezogen. Jeder Track fühlt sich wie ein Ereignis für sich an. Trotz aller schwindelerregenden Wendungen bewahrt „TD10“ diese unverkennbare Timedance-Kohäsion.
Timedance hat stets in den Rissen geblüht — zwischen Genres, Tempi, Epochen. Ein Jahrzehnt später bestätigt „TD10“ nicht nur den Einfluss des Labels; es bricht ihn durch zahllose neue Möglichkeiten. Wenn dies der Klang eines alternden Labels ist, dann tut es das mit der Anmut eines explodierenden Sterns.
8/10
Text: Andrew Moore
—
Begleiten Sie uns auf WeAre8, wenn wir den weltweiten kulturellen Geschehnissen auf den Grund gehen. Folgen Sie Clash Magazine HIER, während wir fröhlich zwischen Clubs, Konzerten, Interviews und Fotoshootings hin und her hüpfen. Erhalten Sie Backstage-Einblicke und einen Blick in unsere Welt, während sich Vergnügen und Aktionen entfalten.
Melden Sie sich für den Clash-Newsletter an, um brandaktuelle News zu Musik, Mode und Film zu erhalten.
CLASH geht boxen mit Miles Kane
Der amerikanische Künstler Oneohtrix Point Never hat Pläne für das neue Album ‚Tranquilizer‘ bekanntgegeben. Mit bürgerlichem Namen Daniel Lopatin hat sich der Produzent leise zu einem der
Die Londoner Songwriterin Olive Jones hat ihre eindrucksvolle neue Single 'End Of Time' veröffentlicht. Die Sängerin ist schon seit einiger Zeit ein gern genannter Name in der britischen Musikszene.
Nemzzz kehrt mit der neuen Single „8PM“ zurück. Die Single ist ab sofort erhältlich und stellt eine weitere Seite in seiner Geschichte dar; 2025 erweist sich als ein Jahr, das vom Rapper aus Manchester dominiert wird. Nemzzz
Jack Wolter ist schon seit einiger Zeit aktiv. Drei Alben der Penelope Isles wurden tatsächlich zusammen mit seiner Schwester Lily geschrieben und aufgenommen. Sie wurden nie gehypt.
Zehn Jahre später klingt Timedance immer noch wie die Zukunft. Nur wenige Labels können von sich behaupten, die DNA der britischen Clubmusik so umgestaltet zu haben wie Batus rastlose