Ein herausragender Einblick in eine Schlüsselperiode der Arbeit des Songwriters...
22 · 10 · 2025
„Nebraska“ ist eines der wichtigsten Alben in Bruce Springsteens über 50-jähriger Plattenkarriere. Ursprünglich auf einem Vierspur-Rekorder im Schlafzimmer seines Hauses in New Jersey aufgenommen, klang es meilenweit entfernt von den Klängen von „The River“ und den hymnischen Sounds, die auf „Born In The USA“ folgen sollten. Jetzt, parallel zum auf der Leinwand gezeigten Film „Deliver Me From Nowhere“ mit Jeremy Allen White in der Hauptrolle, taucht der Boss mit „Nebraska 82“ tief in die Entstehung seines persönlichsten Albums ein und präsentiert Outtakes, Demos, Liveversionen und die lange gemunkelte elektrische „Nebraska“ mit E Street Band-Versionen des Originalalbums. Dies ist ein weiterer Blick hinter die Kulissen von Springsteen bei der Arbeit, nur wenige Monate nach seiner epischen „Tracks II“-Veröffentlichung.
Wir beginnen mit einer frühen Demoversion von „Born in the USA“, die ursprünglich für einen Paul-Schrader-Film vorgesehen war. Das ist weit entfernt von der epischen Hymne, zu der sie nur zwei Jahre später werden sollte, und bietet einen faszinierenden Einblick in ihre Entwicklung – unheimlicher als die weltbekannte Version. Hier gibt es weitere Outtakes von „Born in the USA“, wie „Downbound Train“ und „Workin’ on the Highway“. Wenn man bedenkt, wie unterschiedlich die beiden Platten sind, ist es verrückt zu denken, dass so viel Material ursprünglich aus den Nebraska-Aufnahmen stammte.
Die hier vorliegende Version von „Workin’ on the Highway“ hat ein Mundharmonika-Intro und ist als jenes Lied erkennbar, zu dem sie sich entwickeln würde. Zu den Outtakes gehören zuvor unveröffentlichte Stücke wie „On The Prowl“ und „Gun In Every Home“. Wie bei „Tracks II“ wirkt selbst das verworfene Material lohnenswert, um es neben dem Material zu hören und zu bewerten, das schließlich auf dem „Nebraska“-Album landete.
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Die elektrischen Aufnahmen verbinden die Intimität und Dunkelheit von Springsteens Texten mit einem volleren Sound. Wenn sie auch nicht so kraftvoll sind wie die Originalaufnahmen, liefern sie doch einen faszinierenden Schnappschuss davon, wie sich die beiden Sessions kontrastieren. Es ist etwas, wonach Fans seit Jahren verlangen. Während der Titelsong der veröffentlichten Version nahekommt, ist „Atlantic City“ ein ganz anderes Biest mit elektrischen Riffs und hämmernden Drums. Die elektrische Version von „Downbound Train“ hat einen donnernden Rhythmus und zeigt Springsteen und seine Band von ihrer punkigsten und unmittelbarsten Seite, wodurch sie näher an einige Stücke von „Darkness on the Edge of Town“ rückt.
Das Set enthält außerdem Springsteens einzige Live-Darbietung des kompletten Albums aus dem Count Basie Theater. Sie zeigt, wie viel ihm das Album immer noch bedeutet, und seine gealterten Vocals passen sehr gut zur Struktur und zu den Themen der Songs. Seine rauen Gesangsstimmen in „Atlantic City“ sind dabei eine besondere Freude.
Die Einblicke in die Entstehung des Albums und seine verschiedenen Iterationen werden die Fans begeistern, da sie endlich die legendären elektrischen Sessions zu sehen bekommen. Letztlich beweist es, dass das Album in seiner ursprünglichen Gestalt von 1982 ein Meisterstreich war, das bis heute neue Fans gewinnt und den Prozess der Heimaufnahme neu definierte. Die erweiterte Edition trägt entscheidend dazu bei, sein Erbe an der Spitze von Springsteens Katalog zu festigen, wobei die hier vorgenommenen Ergänzungen zeigen, wie kreativ aufgeladen und innovativ das Album ist. Der Film und die Wiederveröffentlichung werden dieses weniger kommerzielle Werk wahrscheinlich auch einem neuen Publikum vorstellen und möglicherweise die Wahrnehmung seiner Kunstfertigkeit verändern.
8/10
Text: Christopher Connor
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