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„Ich habe mein Leben auf die falsche Art gelebt“: In „Lately“ verwandeln Dylan Flynn & The Dead Poets die Selbstsuche in eine mitreißende Hymne - Atwood Magazine

„Ich habe mein Leben auf die falsche Art gelebt“: In „Lately“ verwandeln Dylan Flynn & The Dead Poets die Selbstsuche in eine mitreißende Hymne - Atwood Magazine

      Eine temperamentvolle Dosis seelensuchenden Heartland-Rock: „Lately“ lässt Dylan Flynn & The Dead Poets aus Limerick existenzielle Zweifel in eine aufsteigende, dringliche und zutiefst menschliche Hymne innerer Abrechnung und emotionaler Befreiung verwandeln.

      für Fans von Bruce Springsteen, Sam Fender, Catfish and the Bottlemen

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      „Lately“ – Dylan Flynn & The Dead Poets

      

      „‚Cause ‘lately, I’ve been living life the wrong way…“ Nur wenige Momente fühlen sich so zutiefst menschlich und so dramatisch leidenschaftlich an wie wenn Dylan Flynn diese Worte singt – vom Leben gezeichnet und doch hoffnungsvoll, schwer und zugleich voller Licht.

      Eine weit ausladende, herzliche Hymne, die das Fernweh der offenen Straße à la Springsteen und die filmische Intensität von Sam Fender kanalisiert: Die jüngste Single „Lately“ von Dylan Flynn & The Dead Poets wirkt, als stamme sie direkt aus dem Songbook des klassischen Rocks. Sie ist leidenschaftlich, zielgerichtet und rein – ein Lied, das nicht nur zur Seele spricht, sondern sie wachrüttelt.

      Lately – Dylan Flynn & The Dead Poets

      Unabhängig Ende August veröffentlicht, ist „Lately“ die zweite Single des Jahres von Dylan Flynn & The Dead Poets – und der Kern ihres kommenden EP I’ve Been Living Life the Wrong Way (erscheint am 7. November). Weniger als ein Jahr nach ihrem selbstproduzierten 2024er-Album the story after they’re gone markiert „Lately“ ein spannendes neues Kapitel für die irische Fünfköpfige Band – eines, das von geschärftem Songwriting und einer kühnen, dynamischen Klangpalette getragen wird.

      Aktiv seit 2020, hat sich die in Limerick ansässige Band – Dylan Flynn (Leadgesang/Gitarre), Marty Ryan (Leadgitarre/Backing Vocals), Killian Moran (Bass/Backing Vocals), Paul Breen (Schlagzeug) und Chris Britton (Keys/Saxophon) – weitreichende lokale Anerkennung für ihre temperamentvollen, mit dem Herz auf der Zunge gespielten Rocksongs erspielt. Sie haben ausverkaufte Headline-Shows im Vereinigten Königreich und Irland gespielt, Slots bei SXSW und Electric Picnic ergattert und bauen weiter ihr Profil als eine der spannendsten aufstrebenden Acts Irlands aus.

      Während ihre früheren Arbeiten in atmosphärischen Indie-Rock und intime Selbstbetrachtung tendierten, wirkt „Lately“ größer, heller und kühner – der Klang einer Band, die ihre Flügel ausbreitet. Flynn und Co. greifen die großformatige Emotionalität des klassischen Heartland-Rock auf, halten dabei aber an der rohen Aufrichtigkeit fest, die ihren bisherigen Katalog definiert. Es ist eine selbstbewusste Entwicklung: ruhelos und doch geerdet, nostalgisch und zugleich neu belebt, und unmissverständlich das Produkt einer Gruppe, die in ihre eigene Stimme hineinwächst.

      Dylan Flynn And The Dead Poets © Jamie Moore

      Aufbauend auf der emotionalen Aufladung und melodischen Fülle ihrer jüngsten Arbeiten wirkt „Lately“ größer, heller und kühner – der Sound einer Band, die ihre Flügel ausbreitet.

      Flynn und die Band schöpfen aus der hymnischen Weite des klassischen Rocks, während sie die rohe Aufrichtigkeit bewahren, die ihren bisherigen Katalog geprägt hat. Es ist eine selbstbewusste Entwicklung: ruhelos, aber geerdet; nostalgisch, aber neu energetisiert; und unbestreitbar das Ergebnis einer Gruppe, die ihre eigene Stimme findet.

      Diese Veränderung hört man ab dem Moment, in dem „Lately“ beginnt. Aufgebaut auf einem treibenden Puls aus Gitarren, Schlagzeug und Keys, schwingt das Lied mit Hilfe einer leuchtenden Saxophonlinie, die wie Sonnenschein nach einem Sturm durch den Mix bricht. Sie fügt der volltönenden Arrangement Wärme und Farbe hinzu und umschmeichelt Flynns Stimme mit fast spiritueller Klarheit. Das Ergebnis wirkt zugleich zeitlos und unmittelbar – Heartland-Rock für das moderne Zeitalter, der Nostalgie mit Dringlichkeit ausbalanciert.

      Textlich rahmt „Lately“ seinen weitreichenden Sound mit schonungsloser, suchender Introspektion. Flynn skizziert Szenen emotionaler Taubheit und existenziellen Treibens – der Tod tritt durch die Tür; Empathie schwindet; Reue brennt wie ein flackernder Blitz in der Dunkelheit. Seine Bilder sind lebhaft und beunruhigend und zeichnen die unruhigen Ränder von Selbstzweifeln und geistiger Erschöpfung nach. Selbst in den leisesten Zeilen ist ein Ringen mit der Schwere der Welt spürbar: Versuchen, zart zu bleiben, wenn alles kalt erscheint, und kämpfen, den Geist hell zu halten, wenn Dunkelheit an jeder Ecke schleicht.

      Ich kann den Moment schmecken, als

      der Tod durch die Tür schritt

      Schenk mir etwas Mitgefühl, ein Gefühl, das ich ignoriere

      Halte deine Zunge fest,

      deine Lippen bleiben reglos

      Feuere eine Waffe ab, fülle sie mit Reue

      Nimm einen Gedanken und lösch ihn

      Diese Flamme wird sicher brennen

      Erhelle deinen Geist

      Dunkelheit an jeder Ecke

      Dylan Flynn And The Dead Poets © Jamie Moore

      „Dieses Lied wurde schließlich der erste Track, den ich nach Fertigstellung unseres letzten Albums schrieb“, erzählt Flynn Atwood Magazine. „Es war eins, das sich langsam an mich heranschlich, Stück für Stück. Ich erinnere mich, dass ich es auf unserer letzten Tour beim Soundcheck gespielt habe. Damals hörte ich viel amerikanischen Rock der 70er und 80er, Sachen, die mein Vater mir vorgestellt hätte. Ich habe mich richtig in Petty, Springsteen, Fleetwood Mac reingefühlt – so etwas in der Art – und ich wollte einen Song machen, der sich klassisch, aber zugleich modern anfühlt.“

      Diese Herkunft klingt in jeder Note durch. Es gibt eine geerdete Poesie in Flynns Schreiben – lebhaft und unerschrocken, zugleich verletzlich. Der Refrain ist das emotionale Herzstück des Songs: „‚Cause lately, I’ve been living life the wrong way / ‘cause lately, I’ve been feeling kinda lost…“ Es ist ein fesselnder Crescendo, ein Aufruf an die Desillusionierten und die Ruhelosen, an jeden, der versucht, an Sinn festzuhalten, während sich die Welt immer schneller dreht. Flynn schreit nicht von einem Podest; er singt aus der Mitte des Sturms, und indem er das tut, lädt er uns ein, uns selbst in seiner Verwirrung, seinem Hinterfragen, seinem Kampf, aufrecht zu bleiben, zu erkennen.

      ‚Cause lately, I’ve been living life the wrong way

      ‚Cause lately, I’ve been feeling kinda lost

      Ein ertränktes Spiegelbild auf dem Boden

      Dein Verstand zeichnet sich auf deiner Haut ab

      ‚Cause lately, I’ve been feeling kinda lost

      „Im Kern sind die Texte und Themen sehr dunkel“, teilt Flynn. „Es geht darum, sich durchs Leben zu navigieren, zu unterscheiden, was richtig und falsch ist, und sich zu fragen, ob irgendetwas, das du tust, einen Unterschied in der Welt macht – klassischer Nihilismus. Aber dem gegenüber steht die Musik mit einem beschwingten, schnelleren Gefühl, das mich an Kalifornien im Jahr 1978 denken lässt.“

      Diese Spannung – zwischen Dunkel und Licht, Verzweiflung und Antrieb – verleiht „Lately“ seine Kraft. Der Song erreicht seinen Höhepunkt in einem mitreißenden Breakdown, in dem Flynn heult „When the world begins to end…“ und das letzte Wort wie ein wildes, trotzendes Brüllen hält. Es ist kathartisch und gebieterisch – der Moment, der dich festnagelt und die Luft um dich herum mit etwas Elektrischem füllt.

      Dylan Flynn And The Dead Poets © Jamie Moore

      Im Kern von „Lately“ liegt eine stille, anhaltende Angst: Dass die Zeit verrinnt, dass die Welt am Rande brennt und dass wir vielleicht nie wirklich herausfinden, wie man gut lebt, bevor es zu spät ist.

      Flynn ringt mit existenzieller Angst nicht als entfernte philosophische Idee, sondern als etwas Greifbares und Körperliches – im Knochen gefühlt, unter der Haut pulsierend. Der Song liest sich wie ein Inventar unsichtbarer Wunden: Taubheit, Reue, Desillusionierung, die fieberhafte Suche nach Sinn in einer Gesellschaft, die zunehmend gleichgültig gegenüber einzelnen Leben scheint.

      Es ist eine Spannung, die ganz diesem Moment eigen ist. Im Jahr 2025 verwischen die Grenzen zwischen persönlichem Kampf und globaler Instabilität leichter denn je – jeder private Gedanke scheint gegen eine größere, wackelige Welt zu hallen. Flynns Fragen melden sich nicht als Niederlage, sondern als zutiefst menschlicher Versuch, wach gegenüber der Realität zu bleiben, ohne von ihr zerdrückt zu werden. Diese Abrechnung – ehrlich, ungeschliffen und furchtlos in ihrer Benennung der Verzweiflung – verleiht „Lately“ Gewicht. Der Song erkennt an, dass Klarheit nicht immer wie Antworten aussieht; manchmal bedeutet sie einfach, sich zu weigern, wegzusehen.

      ‚Cause they don’t care about your sons

      Or the signs that come in waves

      So I’ll stand upon a bridge

      Watch my life float away

      You believe in a miracle

      A changing of minds

      But they all feed the cycle

      Made to leave us all behind

      So I will bite and I will bark

      I won’t leave it up to you

      But they’ll still turn to listen

      to those that are so few

      Are we screaming in a vacuum

      Void of love and common sense

      Or are we waiting on a moment

      When the world begins to end

      I’ve Been Living Life the Wrong Way – Dylan Flynn & The Dead Poets – Dylan Flynn & The Dead Poets

      Überall in diesem Song steckt Überzeugung – von der rohen Reibe in Dylan Flynns Stimme bis zum unerbittlichen Getriebe der Rhythmusgruppe unter ihm.

      „Lately“ handelt weniger von Auflösung als von Loslassen – davon, das Chaos zu erkennen, mitten darin zu stehen und Klarheit im Lärm zu finden.

      Es ist diese Mischung aus Körnigkeit und Anmut, die Dylan Flynn & The Dead Poets zu einer der spannendsten aufstrebenden Bands Irlands macht: Geschichtenerzähler, die Zweifel in Hingabe und Verwirrung in Gemeinschaft verwandeln. „Lately“ fühlt sich an wie ein Schlachtruf für die Verlorenen – eine Hymne für jeden, der immer noch versucht, seinen Weg zu finden.

      Es ist ein Moment zum Atmen – ein bisschen Trost im Durcheinander des Versuchs, alles herauszufinden.

      Stream „Lately“ jetzt und taucht auch in Dylan Flynn & The Dead Poets’ neue EP I’ve Been Living Life the Wrong Way ein, die am 7. November erscheint.

      — —

      :: zum Streamen/Kaufen von I’ve Been Living Life the Wrong Way hier ::

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      „Lately“ – Dylan Flynn & The Dead Poets

      

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