Die schnell aufsteigende irische Newcomerin Dove Ellis lässt Zärtlichkeit in ein helles, dringliches und wunderschön ungezügelt ausbrechendes Rohgefühl entflammen bei „Love Is“, einer strahlenden, schmerzhaft ausdrucksstarken Abrechnung mit der Liebe selbst – die ein fesselndes Fenster in die lebhafte emotionale Intensität und die intime, weite Welt seines kommenden Debütalbums ‚Blizzard‘ öffnet.
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Stream: „Love Is“ – Dove Ellis
Liebe hat noch nie so elektrisierend, so filmisch oder so verstörend geklungen wie in Dove Ellis’ Welt.
Was als zärtliches Klaviergeständnis beginnt, erblüht zu einem fiebrigen, hellen und klirrenden Tagtraum, der vor Dringlichkeit und Sehnsucht pulsiert. Der irische Singer/Songwriter windet und wirbelt, lässt seine Musik in Echtzeit Funken schlagen – von gedämpfter Intimität zu etwas Kühnen, Frechen und wunderschön Ungezügeltem wechselnd. „Love Is“, der jüngste Vorgeschmack auf sein kommendes Debütalbum Blizzard, zeigt Ellis in seinem ungeschütztesten und leidenschaftlichsten Zustand und legt die Widersprüche der Liebe mit atemberaubender Offenheit offen.
Veröffentlicht als Teil der Zwei-Track-Single Love Is / Pale Song und erschienen parallel zur Ankündigung von Blizzard – am 5. Dezember über Black Butter / AMF Records – zeigt „Love Is“ Ellis von seiner direktesten und unmittelbarsten Seite, indem er rohe, ungefilterte Lyrik mit einem treibenden, strahlenden Indie-Folk/Rock-Sound verbindet. Es ist der jüngste kraftvolle Blick auf die schnell aufsteigende Künstlerin, die bereits frühes Lob von Medien wie Stereogum, The FADER, Paste und Atwood erhielt und zum Zeitpunkt dieses Schreibens gerade von ihrer ersten US-Tour zurückgekehrt ist, auf der sie die Kritikerlieblinge der Indie-Rock-Band Geese als Vorband begleiteten. Geboren in Galway und jetzt in Manchester ansässig, hat sich der 22-jährige Singer/Songwriter schnell einen Ruf für die verblüffende Klarheit, Elastizität und emotionale Volatilität seiner Stimme erworben – ein Klang, der früh Vergleiche zu Jeff Buckley, Rufus Wainwright und Thom Yorke hervorrief. Zusammen mit dem markanten „Pale Song“, seiner Begleitveröffentlichung, schärft „Love Is“ Ellis’ Blick und weitet den Umfang dessen, was seine Musik halten kann; hier ist er am ungeschütztesten und ambitioniertesten und baut auf der Klarheit und dem Versprechen auf, das er bereits mit „To The Sandals“ im September gezeigt hat.
Love Is – Dove Ellis
Selbstproduziert und zwischen London und Liverpool aufgenommen, mit Mix von Sophie Ellis und Andrew Sarlo (Big Thief, Dijon, Mk.gee, Bon Iver), bietet „Love Is“ einen verlockenden Einblick in ein Album, das so emotional intensiv wie klanglich weitgespannt zu werden verspricht. Wenn Blizzard im Kern davon handelt, in das tückische Wetter des Erwachsenseins zu treten – jenem stillen Verlust der Unschuld, den Ellis beschreibt, wenn er von den Klippen von Galway nach Amerika blickt – dann liegt „Love Is“ nahe seinem emotionalen Epizentrum und fängt jene ersten desorientierenden Momente ein, in denen Idealismus etwas Schärferem, Riskanterem und Echtem weicht.
Der Song selbst ist eine Studie in emotionaler Eskalation. Sanftes Klavier und Ellis’ zärtlicher Gesang bilden die Szenerie mit surrealen, eindrücklichen Bildern – „Narren rennen auf dem Platz / Du sprangst einfach vom Balkon“ – bevor er das erste Scherben der Wahrheit fallen lässt: „Love is not the antidote to all your problems.“ Was zunächst fragil und introspektiv wirkt, schwillt schnell zu etwas weitaus Volatilerem an. Gitarren klimpern und entfachen, die Rhythmussektion wirbelt Staub auf, und sein Vortrag wird zunehmend fiebriger, als wolle er den Song – und sich selbst – in irgendeine Art Klarheit treiben.
Ein Teil dessen, warum diese Eskalation so kraftvoll wirkt, ist Ellis’ Stimme selbst – elegant im einen Moment und beinahe gebrochen im nächsten, ein freier Draht, der sich im Mix schärft, erweicht und zittert mit einer Volatilität, die sowohl instinktiv als auch tiefgründig beabsichtigt scheint.
Narren rennen auf dem Platz
Du sprangst einfach vom Balkon
Kalte tote Handflächen drücken meine Augen so fest zusammen
Gaben mir keine Chance, dich zum Abschied zu küssen
Liebe ist nicht das Gegenmittel für all deine Probleme
Liebe ist nicht das Gegenmittel für all deine Probleme
Dove Ellis © Xander Lewis
Textlich entfaltet sich „Love Is“ wie eine emotional aufgeladene Inventarliste, jede Zeile bietet eine weitere Facette derselben überwältigenden Kraft.
Ellis wechselt zwischen Aussagen und Verneinungen und baut eine Art Ruf-und-Antwort mit sich selbst auf. „Love is / The only matter you can call your own“, singt er, bevor er zu intimieren Bildern übergeht wie „Das wehte Haar, das deinen Schlaf heute Nacht schützt“ und „Der Schnee, der sich um deine Schuhe sammelt.“ Diese zärtlichen Momentaufnahmen werden dann durch nüchterne Ablehnungen unterlaufen: „Love is not / Keeping it loose… Love is not / Mapped by quotations and it’s not what it seems.“ Liebe ist alles und doch nicht genug; sie nährt und ist unzureichend; wundersam und wahnsinnig zugleich.
(Love is)
Die einzige Sache, die du dein Eigen nennen kannst
(Love is)
Das wehende Haar, das heute Nacht deinen Schlaf schützt
(Love is)
Der Schnee, der sich um deine Schuhe sammelt
(Love is)
Ein geflüstertes Lächeln und es hat nichts zu verlieren
(Love is not)
Locker zu bleiben
(Love is not)
Was in deinen Träumen ist
(Love is not)
Von Zitaten abgebildet
und es ist nicht, was es scheint
Einer der eindringlichsten Momente kommt, wenn der Song scheint, in sich zusammenzufallen. Die Energie sinkt, die Arrangement-Dichte nimmt ab, und Ellis kehrt, gestärkt und unbeirrt, zurück, um „Love is not the antidote to all your problems“ zu wiederholen. Es wirkt weniger wie ein Hook und mehr wie eine hart erkämpfte Erkenntnis, laut ausgesprochen, damit sie nicht zurückgenommen werden kann. Von dort aus stürzt er sich in die finale, atemlose Beschwörung:
(Love is) Eine fatale Chance (Love is) Eine tödliche Chance (Love is) Deine letzte Chance (Love is) …
Es ist eine atemberaubende Sequenz – eine dramatische, fast verzweifelte Litanei, die einfängt, wie hoch die Einsätze der Liebe sich anfühlen können. Jede Wiederholung dreht die Schrauben ein wenig fester, verwandelt die Phrase in zugleich Warnung und Herausforderung.
‘Blizzard’-Albumcover – Dove Ellis
Was „Love Is“ besonders fesselnd macht, ist, wie ungewöhnlich es sich anfühlt.
Ellis scheint nicht an ordentliche Bögen oder vertraute Strukturen interessiert; stattdessen lässt er den Song nach seiner eigenen emotionalen Logik schwanken, auflodern und sich entwirren. Weltaufbau und Songwriting wirken instinktiv statt vorgeschrieben. Der Track schwankt zwischen Intimität und Spektakel, Zurückhaltung und Ausgelassenheit, wie ein Geist, der versucht, etwas zu begreifen, das zu groß ist, um es zu fassen. Er ist zärtlich und fieberhaft, klirrend und hell, kühn und ein wenig vorlaut – und genau diese Volatilität ist der Punkt.
In diesem Sinne wirkt „Love Is“ wie ein definierendes Stück in Blizzards Welt – ein Song, der nicht nur auf das emotionale Wetter des Albums hinweist, sondern das Sturmsystem selbst verkörpert: lebhaft, desorientierend, intim und ungeheuerlich.
Dove Ellis © Xander Lewis
„Love Is“ landet letztlich als sowohl Abrechnung als auch Befreiung.
Er weigert sich, die Liebe als Allheilmittel zu romantisieren, aber er leugnet nie ihre Kraft, ihre Schönheit oder ihre Gefahr. In unter vier Minuten gelingt es Ellis, den berauschenden Rausch, das drohende Risiko und die seltsame, hartnäckige Hoffnung einzufangen, die uns trotzdem weiterspringen lässt. Als B-Seite ist es fast überraschend stark; als Einblick in Blizzard deutet es auf eine Künstlerin hin, die bereit ist, die vertraute Sprache der Liebe in etwas Schärferes, Fremderes und endlos Fesselndes zu verwandeln. Ob du Liebe liebst oder sie nur als Freund magst, „Love Is“ wird dich umhauen.
In einer Landschaft, überfüllt mit kühler Distanz und emotionalen Abkürzungen, wirkt Dove Ellis’ Songwriting schlichtweg erfrischend – ein furchtloser, volltönender Sprung ins Gefühl, der dich daran erinnert, wie lebhaft und verwundbar Indie-Folk heute noch sein kann. Wenn dies sein Anfang ist – bereits die emotionale Wahrheit in etwas so Lebendiges und Lebhaftes zu drehen – dann wirkt der Weg vor ihm nichts weniger als beeindruckend. Ellis’ Debütalbum mag Blizzard heißen, aber die Vorhersage ist unverkennbar: Etwas Großes kommt.
Dove Ellis ist unbestreitbar eine Künstlerin, auf die man achten sollte – und „Love Is“ macht es unmöglich zu übersehen, wie viel sie zu bieten hat.
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Der schnell aufstrebende irische Künstler Dove Ellis lässt Zärtlichkeit auf „Love Is“ in einen hellen, dringlichen und wunderschön ungezügelten Ausbruch roher Gefühle auflodern, ein strahlendes, schmerzhaft expressives Ringen mit der Liebe selbst – das ein fesselndes Fenster in die lebendige emotionale Intensität und die intime, weite Welt seines bevorstehenden Debütalbums 'Blizzard' öffnet.