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Bartees Strange – Horror

Bartees Strange – Horror

      Bartees Strange ist aufgewühlt. Der in Ipswich geborene, in Oklahoma aufgewachsene und jetzt in Washington D.C. lebende Englisch-Amerikaner - was teilweise die genreübergreifende Herangehensweise des Singer-Songwriters an das Songhandwerk erklärt - zeigt sich auf seinem neuen Album "Horror" ausgefeilter denn je. Mit Riffs im Sting-Stil und einem Songwriting, das sich mit den Realitäten einer brutalen Welt auseinandersetzt, wimmelt es auf Horror" nur so von Angst, Grauen, Melodrama und Vergeltung.

      Bartees' Basis in Washington positioniert seine Kunst im politischen Epizentrum der westlichen Welt. Der rechte Autoritarismus, der der Wahlheimat des Sängers so nahe steht, schlägt sich im Songwriting nieder, das Themen wie Angst, Identität und Gemeinschaft erforscht; Angst, die untrennbar mit der Idee der Identität verwoben ist. Als schwarzer Queer-Musiker scheut Bartees nicht den Druck, ein Sprachrohr für seine Gemeinschaft zu sein, und bietet Lyrik, bei der der Hörer in dem rauen Klima der Unterdrückung ein Gefühl der Verwandtschaft verspürt.

      

      Die beschwingte Leadsingle "Wants/Needs" zeigt Bartees von seiner besten Seite mit Mk.gee-esken Gitarrenriffs. Die schwungvollen, fast jazzigen Gitarren fügen sich in das schnelle Tempo des Songs ein, während der Hall der Stimme den Worten von Bartees ein subtiles Echo verleiht. Er verführt den Hörer zum Verweilen bei einem Text, der alle Facetten eines sehnsüchtigen Liebesliedes aufzählt, und erkennt die kontextuellen Probleme unserer faden kulturellen Währung an: i get scared of erasure 'cause it just seems to happen, don't it?... I never lose with you in my arm." Der zweite Track von "Horror", "Hit It Quit It", hält den lebendigen Ton mit 70er-Jahre-Funkrock aufrecht und explodiert in einen dunklen Chor aus intensiven Streichern im Stil von Black Sabbath. Im Refrain, der direkt aus dem Soundtrack zu einem Slasher stammt, beschwört die Orgel eine Vorahnung für die unglücklichen Protagonisten herauf. baltimore" lässt die Intensität der LP etwas abflauen und setzt auf eine folkige Akustikgitarre und isolierte Tasten zwischen entfernten jazzigen Geigentönen, die an Bartees' bekenntnishafte Wurzeln auf dem Debütalbum "Live Forever" erinnern. Lovers", das die Neuheit von "Horror" fortsetzt, hat das Format eines House-Tracks aus den späten 90ern, komplett mit Snare-Drum und Magen-induzierenden Beats. Dieser Produktionsglanz ist zum Teil dem Pop-Pionier Jack Antonoff zu verdanken, der Tracks wie "Too Much", "Sober" und "Wants / Needs" mit Schnörkeln versieht. Antonoff unterstreicht hier das Fundament seines Co-Kollaborateurs: zum Beispiel das Summen in 'Sober', das von subtilen, minimalen Keys begleitet wird - die perfekte Kulisse für Bartees' offenes Songwriting.

      backseat Banton", ein euphorischer und nostalgischer Aufschrei, ist einer der Höhepunkte von "Horror". Der Song kontrastiert seinen schweren lyrischen Inhalt mit einer fröhlichen Indie-Pop-Stimmung und endet mit einem hoffnungsvollen Ton jenseits der angstauslösenden "Horrorgeschichten", mit denen Bartees' Familie ihn konfrontierte, um zu überleben. horror" endet mit dem Versprechen auf eine bessere Zukunft - in Erwartung einer inneren Revolution. Der nachklingende Ton des Optimismus spiegelt die Wahrheiten wider, die Bartees in seinem künstlerischen Repertoire gefunden hat, und die Solidarität, die er in der Gemeinschaft gefunden hat.

      8/10 Worte: Lauren Hague - 'Horror' ist diesen Freitag erschienen.

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