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The Beths – Die gerade Linie war eine Lüge

The Beths – Die gerade Linie war eine Lüge

      Ein eklektisches, oft sehr kraftvolles Album...

      

      

      

      

       27 · 08 · 2025

      

      

      

      

      

      

      

      Die neuseeländische Band The Beths hat sich noch nie an ein festes Skript gehalten und liefert dabei eine eklektische Mischung aus Indie-Pop/Rock. Das vierköpfige Quartett aus Auckland meldet sich mit seinem vierten Studioalbum „Straight Line Was A Lie“ zurück, dem ersten für das neue Label ANTI. Das Album baut auf einem Spektrum von Einflüssen auf, einige erwartbar, andere vielleicht weniger – etwa Olivia Rodrigo und die Filme von Kurosawa.

      

      Der Titelsong hat ein Post-Punk-Gefühl, vermischt mit einem Pop-Refrain. Er baut auf verzerrten, fuzzigen Gitarren auf und vermittelt ein echtes Gefühl von Angst. Das ist ein eindringlicher Auftakt des Albums und zeigt eine etwas andere Seite von The Beths. 

      „Mosquito“ bildet einen Kontrast, mit einem sanften Hintergrund, der Elizabeth Stokes' Stimme begleitet. Es baut sich allmählich zu etwas Größerem auf. Jonathan Pearce bekommt die Gelegenheit, mit einigen kurzen, prägnanten Gitarrenlicks zu beeindrucken. Beeindruckend ist, wie die Gruppe es schafft, mehrere unterschiedliche Stilrichtungen unterzubringen, und das so nahtlos, dass die Richtung des Stücks nie entgleist. 

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      Auf diesem Album herrscht eine existenzielle Beklommenheit und Unruhe; „No Joy“ rückt das besonders in den Vordergrund. Es ist eine richtige Dosis Adrenalin, die sich anfühlt, als stürze man in die Tiefe. Trotz der rohen Intensität liegt im Kern dennoch echte Schönheit. Es wirkt, als könnte es aus der Punk-Szene der 70er stammen, mit moderner Produktion versehen. Es veranschaulicht auch das Talent der Band, Klanglandschaften mit solcher Leichtigkeit zu wechseln. Tristan Decks Schlagzeug treibt das Stück mit atemraubender Energie voran. „Take“ behält diese Energie bei; bei mehreren Stücken kann man sich leicht vorstellen, wie sie live beim Publikum einschlagen. Pearces Gitarrenarbeit ist wieder beispielhaft, begleitet von frenetischen Basslinien von Benjamin Sinclair.

      

      The Go-Gos wurden als Einfluss auf dieses Album genannt, und jener New-Wave-Sound zeigt sich auf „Metal“, das sich wie gemacht für eine lange Autofahrt anfühlt. Es ist eingängiger und bietet eine willkommene Abwechslung; Stokes’ Stimme beeindruckt erneut in ihrer Bandbreite. „Mother, Pray For Me“ wirkt unglaublich persönlich und von Herzen kommend. Es ist einer der schönsten Tracks, die die Band in ihrer gesamten Diskografie veröffentlicht hat. Er ist verletzlich und erzählt eine Geschichte, mit der sich viele identifizieren werden. 

      „Straight Line Was A Lie“ ist ein weiteres eklektisches Angebot von The Beths. Es ist ein faszinierendes Biest mit viel zu entdecken. Es ist stellenweise heftig energiegeladen und gleitet dann in zurückgenommene, ätherische Klänge. Es gebührt der Band Anerkennung, dass sie die unterschiedlichen Einflüsse und Stile mit solcher Finesse ausbalanciert. Es ist eines der stärksten Alben der Band bislang und eines, zu dem Fans immer wieder zurückkehren werden. 

      8/10

      Worte: Chris Connor

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