Belebt durch seinen Special-Guest-Auftritt bei den großen Oasis-Sommerkonzerten kehrt Richard Ashcroft mit seinem ersten Album mit neuem Material seit sieben Jahren zurück. Doch wenig hat sich geändert: Auf „Lovin’ You“ denkt, schreibt und singt er nur über die großen Themen.
Am besten veranschaulicht durch den Titel der jüngsten Single „Lover“ schöpft der ehemalige Verve-Frontmann einmal mehr Inspiration aus seiner unbestreitbar tiefen Liebe zu seiner Frau. Während das Thema vertraut ist, eröffnen sich musikalisch neue Klanglandschaften; er greift dabei zu einem seiner Lieblingstricks: Um ein gelooptes Riff, das aus Joan Armatradings „Love and Affection“ gesampelt wurde, herum gebaut, ist der Track voll von Fingerschnipsen, Streichern und einem schädelerschütternden Basslauf, dabei aber mit Soul und Wärme. Schamlos erhebend und entwaffnend schlicht – die Aufmerksamkeit hat ihm gutgetan.
07 · 10 · 2025
Von da an wechselt die Platte zwischen Reflexion und Inspiration. „Out of These Blues“ klingt vertrauter, mit einem Country-Rock-Flair und Slide-Gitarre, die an sein Debütalbum „Alone with Everybody“ erinnern. Ähnlich knüpft „Heavy News“ dort an, wo „Money Money“ von seinem letzten Album („Natural Rebel“) aufgehört hat: beißt härter, mit variablen Gesangspassagen, die sich gegen drahtige Gitarren stemmen, die im Coda das Gesicht schmelzen lassen. Dieser Ausflug in den „traditionellen“ Indie-Gitarren-Rock ist eine relativ neue Erscheinung, aber er steht ihm.
Während die langsameren Stücke eher routinemäßig wirken, sind es die Momente, in denen er sich – stimmlich und musikalisch – ausdehnt, die das Album hervorheben. Während die beste Ballade, „Oh L’Amour“, unverhohlen Romantik auskostet und mit ihrer Melodie an „My Way“ erinnert, ist es „I’m A Rebel“, das die größte Überraschung bietet: Disco-getrieben, hell und kompromisslos, inklusive Falsett – eine Kehrtwende, die zeigt, dass Ashcroft es immer noch genießt, Erwartungen zu unterlaufen. Manche werden es lieben, manche hassen – ihm ist das längst egal.
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Tatsächlich war Ashcrofts Stimme trotz all seiner musikalischen Fähigkeiten stets das wirkungsvollste Instrument in seinem Arsenal, und sein Bariton ist nach wie vor eine Macht; dennoch hat er sich entschieden, diese Stimme in neue Formen zu biegen. Neben den sporadischen Falsetts flüstert er auf „Out Of These Blues“, klingt heiser und verwittert auf dem Titelsong, der an „Are You Ready?“ und „Keys to the World“ erinnert: beständig, soulig und groove-getrieben, wobei ein weiteres Riff (Mason Williams’ „Classical Gas“) als Rückgrat gesampelt wurde. Auf dem Schlussstück „Fly to the Sun“ ist er leuchtend, aber zurückhaltend, während der Song an „So Sister“ seiner früheren Band erinnert.
Richard Ashcroft versucht auf „Lovin’ You“ nicht, sich neu zu erfinden, sondern destilliert vielmehr das, was er in seiner Solokarriere immer am besten konnte: die Balance aus romantischer Hingabe, spiritueller Suche und Aufblitzen von Rebellion – alles serviert mit feinem Gespür und jener zeitlosen Stimme.
7/10
Worte: Richard Bowes
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