Eine nachdenkliche, dunkle, aber äußerst eindrucksvolle Rückkehr...
21 · 11 · 2025
Noah Dillon und Chandler Lucy sind die frühen Architekten eines Sounds, eines Vibes, der in das Bewusstsein der Underground-Szene vorgedrungen ist. Dillon sagte: „Als ich die Band gründete, hatte ich eine Mission: die Nadel im Underground zu bewegen. Das haben wir bis 2019 geschafft.“
Das könnte als Narzissmus interpretiert oder als Selbstbeweihräucherung in den Bergen an Musikdiskursen dargestellt werden, die das Internet plagen. Aber er hat einen Punkt. Bevor Hedi Boys und der Begriff ‘Indie-Sleaze-Revival’ aufkamen, schufen The Hellp langsam einen Sound und eine Vision. Eine einzigartig amerikanische Vision: Freiheit. Sie sammeln Klänge und Referenzen, um sie zu etwas Neuem und Unverwechselbarem zu formen, und bedienen sich dabei eines Gefühls jugendlicher Dringlichkeit und genreübergreifender Fluidität.
‘Riviera’ ist ein Album, das seit acht Jahren in Dillons Hinterkopf existiert. Erst mit einem Vertrag bei Atlantic Records und einem Ausflug an die Ränder des dissidenten Pop wurde die Form von The Hellp, die wir heute kennen, herausgearbeitet. Das Labeldebüt ‘LL’ war ein kalkuliertes Experiment, „Banger“ zu produzieren. Ein Ansatz, der Kritikerlob und eine florierende Fangemeinde einbrachte, die von der Synthese aus Electroclash und Indie-Rock begeistert war. ‘LL’ ist kompromisslos und laut. The Hellps Drang zur Aneignung zeigt sich im gesamten Projekt, von den Witch-House-Tönen von ‘Shadow’ bis zu den explosiven Synthesizern und Drums auf ‘Rllynice’.
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Dieses neue Album wählt einen anderen Ansatz. ‘Riviera’ ist langsamer und dunkler. Das Sounddesign ist stellenweise immer noch abrasiv, doch Dillon und Lucy schaffen eine wirklich immersive Klanglandschaft, die sich gleichermaßen als Aufstieg wie als Abstieg anfühlt. ‘Country Road’, das den John-Denver-Klassiker interpoliert, ist elegant und stimmungsvoll. Wie vieles auf dem Album ist es ein Stück für offene Straßen und/oder nächtliche Fahrten; intim, unmittelbar und stellenweise euphorisch. Der Schlusstrack ‘Live Forever’ ist mittlerweile ein Live-Klassiker und trägt dieselbe eindringliche und sentimentale Natur wie der 2021er-Fanliebling ‘Ssx’.
‘Here I Am’ präsentiert die Visual-Künstlerin Maggie Cnossen, die einen der eingängigsten Hooks des Jahres 2025 liefert, mit dem Refrain „From LA to LA, la la la“. Der Track, der vorletzte auf ‘Riviera’, ist melancholisch, ein lebendiger Pop-Song mit gedämpfter Elektronik und einer Erzählung über das kontrastreiche Americana. ‘Meridian’ beginnt mit einem Rückgriff auf den Opener ‘U’ von ‘LL’, ein ängstliches Klaviermotiv, das sich langsam zu einem nüchternen Pop-Rock-Refrain steigert. Es ist ein echtes Highlight in der Diskographie der Band. Jedes Element des Stücks gehört zur Kern-DNA von The Hellp: aufrichtige Hooks, Synths, die von zart bis explodierend reichen, übersteuerte Drums. Es mag unfair sein, ihren Sound auf einige wenige charakteristische Elemente zu reduzieren. Aber es ist die eigenwillige Natur von The Hellp, basierend auf dieser Palette, die ihre eigene Welt erschafft. Eine Welt, die viele zu kopieren versuchen — doch Noah Dillon und Chandler Lucy haben sie vorangetrieben und bleiben darin die Besten.
8/10
Text: James Mellen
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Noah Dillon und Chandler Lucy gehören zu den frühen Architekten eines Sounds, einer Stimmung, die in den Vordergrund des Bewusstseins der Underground‑Szene gerückt ist. Dillon sagte